Ein Aufruf zur Rettung der Welt in Bildern.

Die Buchbranche steht weiterhin vor großen Herausforderungen. Selbst die großen, aber vor allem die kleineren unabhängigen Verlage sind von den erhöhten Produktions- und Vertriebskosten stark betroffen. Jüngst hat der unabhängige Verlag Edition Moderne zu einer Crowdfunding-Aktion aufgerufen. Der Verlag braucht dringend Geld, ansonsten ist das Programm für 2024 gefährdet. Schlimmer noch: Stand heute könnte der Verlag 2024 kein Programm publizieren. Das wäre ein großer Verlust – vor allem in der bereichernden Welt der Comics und Graphic Novels. Schaut hier vorbei, dort erfahrt ihr mehr über die Aktion, die noch bis zum 23. Juni 2023 läuft.

Diesen akuten Hilferuf nehme ich zum Anlass, um meine Liebe zu den Comics erneut mit euch zu teilen und auf ihre Bedeutung aufmerksam zu machen. Denn Comics und Graphic Novels haben es hierzulande immer noch schwerer als beispielsweise in Frankreich. Ich hatte das Glück, während meiner Jahre in Berlin die Arbeit des Reprodukt Verlags näher kennenlernen zu dürfen. Dort wurde mir deutlich bewusst, wie viel Power hinter der Entwicklung steht. Sind es bei normalen Büchern „lediglich“ die Texte, steckt hinter einem Comic viel mehr: Texte müssen übersetzt, das passende Lettering gefunden und gesetzt werden. Und wie lange man an einem Bild sitzt, wissen viele von uns ja noch aus dem Kunstunterricht.

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Schlangen unter blauem Himmel.

Stellt Euch sich vor, Ihr habt Lust auf einen Drink. Doch statt in die Bar geht Ihr in die Zoohandlung nebenan und kauft Euch einen Tigerpython. Würdet Ihr nie tun? Nun, dann empfehle ich die Lektüre von T. C . Boyles neuem Roman „Blue Skies“. Denn darin machen eigentlich ganz normale Menschen ziemlich verrückte Dinge.

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Von Stieren, Gockeln und einer Lady.

Im Winter hatte ich euch mit den 49 Depeschen von Ernest Hemingway einen Band seiner besten Reportagen empfohlen. Nun ist Frühling, der Sommer nicht mehr fern. Zeit für eine Fiesta unter spanischer Sonne. Zeit für einen gepflegten Stierkampf in Pamplona. Zugegeben, diese Art von, ja, was ist es eigentlich – Sport, Vergnügen, Tradition? Wahrscheinlich von allem etwas. In jedem Fall umstritten.

Ich habe noch keinen Stierkampf gesehen, aber die flirrende Hitze Südfrankreichs und Nordspaniens im Juli erlebt. Und ich war nicht nur einmal verknallt in eine Frau, die mir überhaupt nicht guttat. Da wären wir mittendrin in der Story, die Hemingway erst richtig berühmt machte. The Sun Also Rises, so der Originaltitel, der deutlich weniger provinziell nach einem deutschen Kleinwagen klingt, liegt in neuer Übersetzung vor. Zeit, wieder einen Blick hineinzuwerfen.

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Die Kraft der Poesie.

Es ist kein Geheimnis und doch erstaunt es mich immer wieder, wie uns Bücher verbinden. So habe ich meiner langjährigen Bloggerkollegin Mareike Fallwickl die Entdeckung dieses Buches zu verdanken. Als wir uns beim stories!- „coffeetalk“ unterhielten, hat sie mir „Ein Geist in der Kehle“ empfohlen. Das Gespräch ist aktuell noch auf der Startseite weiter unten im Online Shop von stories! zu sehen. Mareikes Buchblog heißt Bücherwurmloch, bei Instagram findet ihr sie unter dem Namen the_Zuckergoscherl.

Nun lasst uns gemeinsam in dieses außergewöhnliche Buch schauen. Doirerann Ní Ghrírofa erzählt in ihrem Debüt von einer Frau. Diese Frau ist ein Teil sie selbst. Denn das Buch ist autofiktional. Die Mutter arbeitet sich mit to-do-Listen durch ihren Alltag. Sie stillt, kümmert sich um ihre Kinder, spendet ihre Muttermilch. Und sie erinnert sich in einer Grenzsituation an die Dichterin, mit der sie als Schülerin in Berührung gekommen ist. „[…] aber heute nehme ich, wie an so vielen anderen Tagen, meine zerlesene Fotokopie von Caoineadh Airt Uí Laoghaire und heiße die Stimme einer anderen Frau willkommen, eine Weile in meiner Kehle zu spuken.“

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G E W I N N S P I E L und eine L I E B E S E R K L Ä R U N G

Liebe Bücherwelt,

lange schon bin ich ein Teil von Dir. Du hast mich durch meine Kindheit und Jugend getragen. Du hast mich aufgefangen, wenn ich nicht wusste, wohin mit mir. Du hast mir Sätze geschenkt, die so tröstlich waren wie Schokolade und Lakritz. Du hast mir mein Lächeln zurückgeholt, wenn es verlorengegangen ist. Du hast mich unglaublich inspiriert und zurück zum Schreiben gebracht. Das nun seit 13 Jahren.
Im April 2010 habe ich diesen Blog eröffnet. Seitdem teile ich medial meine Liebe zu besonderen Büchern. Hier auf dem Blog, der sich im Instagram-Zeitalter ein bisschen old fashioned anfühlt und trotzdem halte ich weiterhin an ihm fest. Weil er mir/uns genügend Raum schenkt. Und: Er ist der Anfang von allem, er ist das Fundament, auf dem alles steht. Das vergesse ich nicht und daher feiere ich den Blog heute mit euch und ich habe auch etwas zu verschenken.

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Bücherschmarrn.

Foto: Marko Lipus

Seit Tagen habe ich einen literarischen Schluckauf, der meine Synapsen im Kopf anstößt: Wie gelingt es den österreichischen Schriftstellerinnen und Schriftstellern, dass in diesem doch eher kleinen Land so viel großartige Literatur entsteht?

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ZEHN JAHRE. UND ENDLICH ANGEKOMMEN!

Wer mich kennt, weiß, dass der Indiebookday zu mir gehört wie meine zusammengebundenen Haare. Dieser Tag ist jedes Jahr aufs Neue mein ganz persönlicher Feiertag. Ich habe dieser Institution so viel zu verdanken, hat mir der Indiebookday doch Türen zu einer ganz eigenen literarischen Welt geöffnet.

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Aus Liebe zum Buch – Torsten Woywod im Gespräch.

Frauke Meurer und Torsten Woywod

Ich bin eine Geschichtensammlerin. Und diese Geschichte ist so fantastisch, die muss einfach erzählt werden: Ein Liebespaar entdeckt ein Buch. Sie wollen, dass „Leonard und Paul“ von Rónán Hession noch viele andere Menschen erreicht. So gründen Frauke Meurer und Torsten Woywod ihren eigenen Verlag. Nun, ganz so war es nicht. Ein bisschen anders. Wie das Herzensbuch zu uns gefunden hat, erfahrt ihr unter meiner Buchbesprechung.

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Die Welt in die Luft jagen.

Was kann Literatur? Was darf Literatur? Zwei Fragen, die nach der Lektüre der beiden aktuellen Romane von Cormac McCarthy unmittelbar auftauchen. Denn Der Passagier und Stella Maris sprengen den üblichen Rahmen zeitgenössischer Literatur, wie wir sie aus den heutigen Feuilletons und Bestsellerlisten kennen.

Ein Protagonist, dessen Schicksal es zu sein scheint, Flugzeugwracks zu entdecken, in denen sich noch die Leichen der Passagiere befinden. Eine junge, hochbegabte Frau, die seit Kindheitstagen weiß, dass sie anders ist als alle anderen. Sehr anders.

Nicht zu vergessen: Es sind Geschwister, die sich – im wahrsten Sinne des Wortes – unsterblich ineinander verliebt haben.

Und dann wäre da noch dieser Zwerg, der eine nicht unwichtige Rolle spielt. Meistens taucht er zusammen mit einer Showtruppe auf, die unter anderem Minstrel Shows aufführen. Ja, da sind die mit dem Black Facing.

Sagen wir´s so: Sowas würde heutzutage jeder Agent, jeder Lektor und jeder Verlag empört ablehnen. Außer, du bist Cormac McCarthy, der diesen Wahnsinn mit fast neunzig Jahren geschrieben hat. Wofür wir ihm nicht dankbar genug sein können.

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Das war´s. Fast.

Wenn das Jahr zu Ende geht, schicken wir unseren Blog traditionell in den Winterschlaf. Der diesmal ein wenig länger dauern wird, denn nach drei Jahren an der Nordsee kehren wir zurück in die große Stadt – nach Hamburg. Der Stadt, in der für uns alles begann.

Bevor wir in den Offline-Modus wechseln, möchten wir euch aber noch herzlich danken. Für eure Treue, die zahlreichen Kommentare, euer Feedback und für die Bereicherung allerorten. Ein besonderer Dank auch an die Verlage, die´s in diesen Zeiten ebenfalls nicht einfach haben.

Aber wir möchten euch nicht ohne ein Geschenk in die Feiertage entlassen und euch bis zum Neustart die Zeit ein wenig mit neuen Gedichten von Herrn Klappentexter verschönern.
Vielleicht auch eine Gelegenheit, sich alle seine Gedichte noch einmal anzuschauen: https://zenoderdiekunstdesnichtens.wordpress.com/

Macht es euch schön und gemütlich in den letzten Tagen des Jahres, nehmt euch Zeit für euch und eure Lieben, lest gute Bücher und kommt geschmeidig ins neue Jahr.

Wir sind dann spätestens im Februar 2023 wieder zurück – mit neuen Büchern, neuem Elan und neuer Stadt. Aber wir bleiben am Wasser – nur halt Elbe statt Nordsee.

So gilt weiterhin: Blick nach vorn, Nase immer im Wind!