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Weihnachtsspezial 2022 – Auf der Suche nach Wärme.

Erinnert ihr Euch noch? 2021 hab ich geschrieben, dass ich fast den Einführungstext vom Jahr zuvor genommen hätte. Und diesmal? Gut, das Virus ist nach wie vor virulent, besonders bei Menschen, die dem armen Ding alles Mögliche andichten. Oder den Maßnahmen gegen diese nach wie vor für bestimmte Gruppen durchaus todbringende Krankheit. Dennoch war in 2022 vieles anders. Verantwortlich dafür ist der bereits zum Totensonntag thematisierte Herr P. aus M. in R. Und Tote, nun, die hat der Möchtegern-Napoleon in reichlicher Anzahl aufm Gewissen.

Aber da war ja noch was mit Energie und Heizen und so. Hilfe, wer hilft uns? Natürlich die Griechen, die uns einladen, bei ihnen den Winter zu verbringen, damit wir nicht frieren. Danke, das ist wirklich nett. Aber nicht jeder kann sich den Trip in die mediterrane Sonne leisten. So bleibt uns nur, uns selbst und unseren Geist an guten Büchern zu wärmen. Aber bitte, bitte, nicht ins Feuer werfen. Weil, da wären wir bei Herrn H. aus B. in Österreich, dem braunen Schreihals. Lasst uns lieber still daheimbleiben und Bücher lesen, die inneren Frieden bei uns auslösen.

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Xmas with the Independents.

Immer kürzer werden die Tage, dafür wirft die Weihnachtsbeleuchtung umso längere Schatten. Kurzum: Der 24. rückt unaufhaltsam näher, und wer jetzt noch kein Geschenk hat, der findet es vielleicht im zweiten Teil meines Weihnachts-Spezials. Dabei fällt mir auf – alle drei kommen aus kleinen, unabhängigen Verlagen. Zufall? Nun, sagen wir´s so: Diese wunderbaren Verlage verstehen es einfach, in ihr Herbst-Programm Bücher zu packen, die sich prächtig dazu eignen, verschenkt zu werden. Wobei die Versuchung stets groß ist, sich damit selbst zu beschenken. As you like it.

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Take a Walk on the wild Side.

Nie war New York näher dran, tatsächlich wie Gotham City zu wirken als in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Es war eine Zwischenzeit, denn die Swinging Sixties mit ihrer Aufbruchstimmung waren definitiv vorbei, der Glamour der folgenden 80er und vor allem die sogenannte Nulltoleranzpolitik des 1994 gewählten Bürgermeisters Giuliani noch weit entfernt. New York war laut, rauh und eine Spielwiese für Künstler und Lebenskünstler aller Art. Es war das New York, wie wir es aus Taxi Driver kennen – eine nicht unbedingt sichere Stadt, aber eine aufregende, die noch nicht durch Gentrifizierung zu einer geleckten Kulisse für Touristen und Spielball von Immobilienspekulanten geworden war.

Genau in dieser Phase unternahm der Fotograf Langdon Clay in den Jahren 1974 bis 1976 nächtliche Streifzüge durch New York und das nahe Hoboken. Immer dabei – seine Leica, bestückt mit Kodachrome-Filmen. Im Zusammenspiel mit dem Licht der neuen Gasentladungslampen, die der Stadt nun auch in der Nacht ein deutlich klareres Licht spendeten, entstanden diese einzigartigen Aufnahmen.

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Schenken verbindet.

Schwierige Zeiten gerade. Denke mir, da sind wir uns alle einig. Aber was ist schon leicht zwischen Himmel und Hölle? Es hilft allerdings, seine Seele nicht in die Fänge derjenigen zu geben, die Schwieriges gern mit leichten Rezepten angehen wollen. Verlorene Seelen finden selten ihren Frieden. Behalten wir also die Nerven und tun uns gegenseitig Gutes. Bücher schenken zum Beispiel. Das verbindet selbst Menschen, die sich gerade nicht treffen können oder dürfen. Heute nun unsere ersten Empfehlungen:

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Der Wahnsinn.

Es gab einmal ein idyllisches Dorf in den Bergen, an der Grenze Österreichs zur Schweiz. Sein Schicksal war es, dass sich die besten und schönsten Skigebiete der ganzen Alpen in direkter Nachbarschaft befinden. Und so wurde aus dem kleinen Dorf mit nicht einmal zweitausend Einwohnern ein Lifestyle-Mekka, wie es im Marketing-Sprech von Menschen genannt wird, die aktiv an seiner Zerstörung mitwirken. Wobei – dieser Prozess ist eigentlich abgeschlossen.

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Pferde und Bücher. Gibt´s nur zu Weihnachten.

IMG_3450Tja, da dachte man nun, man wäre bis ans Ende seiner Tage ein staatlich geprüfter Großstadtneurotiker. Aber dann veränderten sich die Städte und wurden zu Kampfzonen. Besonders die besonders große Stadt, in die ich mich schon als Kind verknallt und die ich immer wie den Weihnachtsbaum angestaunt hatte. Wie haste dir verändert! Vom Abenteuerspielplatz zum Monopoly für alle Spielarten von Kapitalisten. »Keiner, der vom Profitsystem profitiert, vermag darin ohne Schande zu existieren.« Selbstverständlich hat Adorno recht. Und ich werde zu einem späteren Zeitpunkt an dieser Stelle noch ausführlicher auf diesen geistreichen und scharfsinnigen Mann zurückkommen. In jedem Fall ist das derzeitige Treiben des Turbokapitalismus nun mal der Lauf der Dinge, auch wenn es ein unangenehmer und ungerechter Lauf ist.
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Schenkt Liebe, schenkt Bücher.

Vor zweitausend Jahren haben böse Kapitalisten ein rauschhaftes Jahresendzeitfest erfunden, eine verrückte Zeit des Konsums. Glücklicherweise kamen in den letzten Jahren besinnliche, spirituell angehauchte Menschen auf die Idee, dass es doch eigentlich ein Fest der Liebe sein soll. Der Liebe zu anderen Menschen und der Freude, sie zu diesem Anlass reichlich zu beschenken. Zum Beispiel mit Büchern und der Lust auf unglaubliche, phantasievolle und berührende Geschichten. Als Buchhändlerin kann ich das nur vorbehaltlos unterstützen.

Und so möchte auch Familie Klappentexterin die Gunst der Stunde nutzen, um euch in unserem Weihnachtsspezial ganz besondere Bücher zu empfehlen. Bücher, die selten auf dem Bestsellertisch liegen und doch Aufmerksamkeit verdient haben. Ich beginne heute, Herr Klappentexter folgt mir am Montagabend. Weiterlesen