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Vergessen, eingesammelt und nun ausgestellt: Fundstücke in der Bib.

Hoppla. Was ist denn das? fragte ich mich, als ich durch das Buch „Wo liegt Berlin?“ von Alfred Kerr blätterte. Wie ich neulich berichtete, hat mich ein glücklicher Zufall im Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum zu dem Buch geführt. Nun las ich darin und plötzlich fiel mir eine Quittung entgegen:

Die Quittung ist sechs Jahre alt und belegt, dass die Humboldt Bibliothek Berlin 10 € eingenommen hat. Offensichtlich hat da ein Student vergessen, das Buch pünktlich zurückzugeben. Als Grund ist angegeben: Mahngebühren. Dieses Fundstück hat in mir natürlich einiges in Bewegung gesetzt. Bin ich seitdem die Einzige gewesen, die darin gelesen hat? Ob der Benutzer noch studiert? Irgendwie bin ich in meinem Gedankengang auf eine interessante Online-Ausstellung vom Grimm-Zentrum gestoßen, viel mehr hat mich ein Aufsteller im Eingangsbereich darauf aufmerksam gemacht. Anlässlich des einjährigen Geburtstages hat die Bibliothek Fundstücke auf der Internetseite präsentiert. Verrücktes, Lustiges und Kreatives erwarten einen dort wie Briefe und Notizen. Sogar ein Anschreiben an einen Bibliotheksmitarbeiter mit der Bitte, etwas gegen den Lärm von Absatzschuhen zu unternehmen. Aber auch ein Cartoon zum Zivilrecht mit der Hemmer-Methode ist ebenso dabei wie eine To-do-Liste in Fliegerform. Mehr zum Schmunzeln findet ihr hier.

Neulich in der Bibliothek… Teil 5

… als der Sommer längst zur Vergangenheit gehörte und die Klappentexterin ein Zittern von vielen Studenten wahrnahm, entdeckte sie ein Buch, von dem sie schon berichtete. Ein Werk, von dem sie nicht wusste, dass sie es sich wünschte. Zuerst sah sie es von oben…

… dann von unten und stutzte. Denn alle standen am richtigen Platz, wenn man sich die Signaturen genauer betrachtete…

… dann sah sie alles vor sich und schüttelte trotzdem den Kopf. Was hat ein literarisches Werk zwischen dem Handelsgesetzbuch und anderen Sachbüchern zu suchen?

Habt ihr nun mein Buch entdeckt? Oder ahnt ihr, welches mich entzückt hat? Warum es mich so beglückt, verrate ich beim nächsten Mal…

Hol dir deine Bib an die Wand!

Bibliotheken sind großartig! Es sind besondere Orte, die uns beim Betreten sofort lächeln lassen. Oft verspüre ich aber auch den Wunsch, dort einmal allein zu sein. Durch die Gänge zu laufen, Bücher aus den Regalen zu nehmen, mit den Händen darüber zu streichen, sie aufzuschlagen und darin lesend einzutauchen. Um mich herum noch mehr Stille, nur mein eigener Atem und das Rascheln der Bücherseiten. Die Bib und ich ganz allein. Das geht. Ja, wirklich. Mit einem wunderbaren Kalender. „Welt der Bücher“ heißt er. Ich habe ihn entdeckt und bin sprachlos begeistert. Weil man so ein Glück nicht allein genießt, teile ich das mit euch. Ich habe heute für euch meine liebsten Seiten ausgesucht. Zum Entdecken, Träumen und Glücklichsein.

Hier könnt ihr weiterstöbern.

© Bilder: Ackermann Verlag.

Welt der Bücher.
ISBN: 978-3-8384-1179-8, Maße: 54 x 48 cm, 29,95 €.
Ackermann Verlag.

Bitte eine Bib! Oder auch zwei…

Anlässlich der bundesweiten Aktion „Treffpunkt Bibliothek“ hat die Klappentexterin mal wieder Glück, großes Glück sogar. Ich habe eine Fachfrau zum Thema Bibliothekswesen mit Fragen löchern dürfen. Die 34-Jährige Uta leitet am Niederrhein gleich zwei Bibliotheken.

Klappentexterin: Was genau machst du in der Bibliothek?
Uta: Ich leite zwei öffentliche Bibliotheken. Das Team besteht größtenteils aus ehrenamtlichen Mitarbeitern, sodass ich ca. 50 Mitarbeiter habe.

KT: Hast du für deine Position studiert?

U: Ich habe Bibliothekswesen an der Fachhochschule Köln studiert und bin Diplom-Bibliothekarin (FH).

KT: Wie kann ich mir einen Tag in deinem Job vorstellen?

Mein Arbeitstag ist idealerweise eine Mischung aus Büro- und Servicezeiten. Ich verbringe sehr gerne Zeit im Kundenverkehr, habe aber auch andere Aufgaben, die nicht vernachlässigt werden dürfen. Während der Öffnungszeiten sitze ich an der Verbuchungstheke und erledige Ausleihen, Rückgaben, Vormerkungen (auch telefonisch), recherchiere Kundenwünsche und helfe bei der Literaturauswahl. Ich räume auch Medien zurück ins Regal, bestücke Präsentationsflächen, bereite die Räumlichkeiten auf Veranstaltungen vor. Der Kontakt mit den Kunden und ab und mal ein Schwätzchen mit einem Mitarbeiter an der Verbuchungstheke bereiten mir große Freude, meist kommen diese Zeiten aber zu kurz. Außerdem pendele ich täglich zwischen den beiden Bibliotheken, sodass mich jedes Team täglich zu Gesicht bekommt.

KT: Was sind die besonderen Herausforderungen?

U: Die offensichtliche Herausforderung ist wohl, zwei Läden in kürzester Zeit ans Laufen zu bringen und attraktiv und leistungsfähig zu gestalten. Die beiden Bibliotheken wurden erst 2009 eröffnet und laufen größtenteils mit ehrenamtlichen Mitarbeitern; ich bin die einzige Mitarbeiterin mit einer bibliothekarischen Ausbildung. Es gibt noch keine festen Routinen, wir stehen ständig vor neuen Situationen und Herausforderungen, denen wir so noch nicht begegnet sind.
Für mich eine unbekannte Größe war das Arbeiten mit ehrenamtlichen Kräften. Sie sind zwischen 16 und 83 Jahre alt, kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen und bringen verschiedene Erfahrungen mit. Definitiv eine große Herausforderung war es, aus dieser Gruppe Menschen Teams zu bilden und jedem das gleiche Grundwissen angedeihen zu lassen. Und, ohne mich loben zu wollen, das hat sehr gut geklappt, die Teams arbeiten zusammen, unterstützen sich gegenseitig, stehen füreinander ein, Freundschaften haben sich gebildet. Die größte Herausforderung, vor der ich täglich stehe, ist, die Menschen immer wieder positiv zu überraschen, mit Freundlichkeit, Service, Leistung, einem attraktiven Angebot und einem tollen Team. Neue Leser zu gewinnen und immer wieder zu begeistern.

KT: Wieviel Wert legst du auf Novitäten? Und welche Möglichkeiten hat eine Bibliothek in Sachen Budget?

U: Ich kann hier natürlich keine Zahlen nennen! Meine beiden Bibs sind als Bibliotheken im Aufbau in den Genuss von Landesmitteln gekommen, sodass wir eine gute Grundausstattung erwerben konnten.
Aktualität wird bei uns sehr groß geschrieben, die Titel der Spiegel-Bestsellerliste laufen per Standing Order. Durch die gute Zusammenarbeit mit dem lokalen Buchhandel und die Tipps der Leser haben wir auch immer zeitnah die neuesten Titel von beliebten Buchserien / Autoren da, die es nicht auf die Bestsellerliste schaffen.
Bei DVDs sind selbstverständlich die neuesten Filme und bei den Serien die letzten Staffeln im Bestand. Einzige Einschränkung hier ist der Jugendschutz, FSK 18 führen wir gar nicht.

KT: Was ist dein liebster Ort in der Bibliothek?
U: Generell halte ich mich sehr gerne im öffentlichen Bereich auf und streife durch die Regale. Beim Sortieren und Aufräumen fallen mir immer wieder tolle Sachen in die Hände, kommen mir neue Ideen. Das Mobiliar ist neu und beide Bibs haben schöne Sitzecken und Lesesessel.
Aber natürlich hab ich für mich auch kleine Paradiese, die dem Kunden nicht zugänglich sind, z. B. in Schwalmtal kann ich von meinem Büro aus über eine kleine Treppe in einen verwilderten (winzigen) Hinterhofgarten. Ich sitze in der Pause gerne auf der Treppe, trinke Kaffee und lese.

KT: Hast du schon mal in der Bibliothek übernachtet?
U: Nein, das hab ich noch nicht geschafft. Ich hab zwar schon Nachtschichten eingelegt, aber länger als bis zwei Uhr morgens war ich noch nie dort. Ich finde die Idee allerdings sehr schön, wir bieten auch Pyjama-Parties für Kinder an. Sicherlich wird da irgendwann auch mal eine Übernachtung mit bei sein.

KT: Beteiligt ihr euch auch an der Aktionswoche „Treffpunkt Bibliothek“?

U: Ja, bereits zum zweiten Mal. Unser Programm ist umfangreich, wir bieten Bastelnachmittage für Kinder, Krimilesung mit Weinprobe, Vorträge und Lesungen.

Die Klappentexterin dankt für das Interview und wünscht Uta weiterhin viel Erfolg!

Ein Ort, an dem die Zeit anders tickt.

Wer sucht, vergisst schnell alles um sich herum. Vollkommen gefangen im Ziel des Findens, verschwindet die Welt und bleibt als kleine Hülle zurück. Wie in der Bibliothek. Na, wo ist es bloß, das liebe Buch? Anfangs ist die Frage noch von einer besonderen Zärtlichkeit umgeben. Doch je länger die Suche dauert, um so kühler wird der Ton. Wo ist es nur? Verdammt nochmal! Die Signatur stimmt und das Regal auch. Manchmal hat uns die Suche mehr im Griff als wir sie. Kaum habe ich den Gedanken ausgesprochen, sehe ich die beiden Damen hier…

Die Größere der beiden schaut die ganze Zeit abwechselnd auf den Zettel und das Regal. Die Kleinere lauscht still und fährt mit den Augen sorgfältig die Bücherreihen ab. Sie sieht dabei etwas verträumt aus. Woran sie jetzt wohl gerade denkt? Die Sekunden dehnen sich und die Zeit verschwimmt zur undefinierbaren Masse. Von draußen vernehme ich Schritte, die sich nähern, stoppen und dann wieder verschwinden. „Ich hab’s!“ ruft die Größere. „Oh, wie schön!“ antwortet die Kleinere. Zusammen schauen sie nun, was sie gefunden haben…

Es vergeht wieder Zeit. Dieses Mal ist sie aber anders. Sie ist leicht wie ein Federball, der durch die Lüfte fliegt. Kurz vergesse ich alles und hätte die beiden fast aus den Augen verloren. Am Ende bleibe ich in ihrem Schatten hängen und fange sie noch im letzten Augenblick ein…

Danach bleibt die Treppe leer und ich stehe mittendrin. In der großen Bibliothek, umgeben von unendlich vielen Büchern, die von der Zeit eine andere Meinung haben als ich.

Die wunderbare Welt der Bibliothek.

Sie ist einer meiner liebsten Orte: Die Bibliothek. Schon als kleines Mädchen bin ich jeden Freitag in die Stadtteilbibliothek gelaufen. Stets mit einem weißen Stoffbeutel in der Hand und mit viel, viel Zeit auf der Schulter. Irgendwann wurde die Oase geschlossen – aus Kostengründen nehme ich an – so dass ich auf die größere Stadtbibliothek ausweichen musste. Bis zum Abitur habe ich mir das Ritual nicht nehmen lassen und bin regelmäßig in die wunderbare Welt der Bibliothek eingetaucht.

Heutzutage besuche ich die Bibliothek seltener, denn ich möchte die Bücher besitzen und kaufe sie mir lieber. Doch immer noch grinse ich wie ein Honigkuchenpferd, wenn ich eine Bibliothek betrete. Mein Herz schlägt Purzelbäume und ich muss mich auf das Atmen konzentrieren, so aufgeregt bin ich. Deshalb habe ich angefangen, sie auf meinen Literaturblog zu holen. Bibliotheken inspirieren mich ebenso, wie sie mich glücklich machen. Und Glück teile ich genauso gern wie ich Bücher lese.

Nun bin ich begeistert, dass vom 24. bis 31. Oktober die bundesweite Aktionswoche „Treffpunkt Bibliothek“ stattfindet. Bereits zum dritten Mal veranstalten die Bibliotheken zusammen mit dem Deutschen Bibliotheksverband e.V. (dbv) die Aktion. Dieses Jahr lautet der Untertitel: Information hat viele Gesichter. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung und zahlreiche prominente Aktionspaten fördern das bibliophile Ereignis.

Worauf dürfen sich die Bibliotheksbenutzer freuen? Es gibt Lesungen, Ausstellungen, Workshops und Bibliotheksnächte, um nur einige Veranstaltungen zu nennen. Weitere Informationen findet ihr auf der Internetseite: http://www.treffpunkt-bibliothek.de/.

Auch die Klappentexterin reiht sich in die Aktionswoche der Bibliothek. So werde ich diese Woche das Geheimnis um das Buch lüften, welches ich im Jacob-und-Wilhelm-Grimm Zentrum gefunden habe…

… und außerdem werde ich … nein, das verrate ich nun nicht. Seid also gespannt!

© Foto 1: Katja Werner, © Foto 2: Klappentexterin.

Neulich in der Bibliothek… Teil 4

… als die ersten Studenten fröstelnd in ihre Bücher hineinkrochen und sich den Sommer zurückwünschten, lief die Klappentexterin wieder durch die Gänge des Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrums und blieb vor einem Regal stehen. Sie traute ihren Augen nicht, was sie dort sah. Manch einer würde wortlos dran vorbeilaufen, aber die Klappentexterin schüttelte den Kopf. Was für ein Zufall! Sie griff aus dem Regal ein Buch und musste sich erst einmal setzen.

Dann schlug sie das Buch auf, lächelte und quiekte wie ein glückliches Trüffelschwein. Sie hielt ein Buch in den Händen, von dem sie bis dahin gar nicht wusste, dass sie sich das wünschte. Noch vollkommen betrunken vor Staunen, las sie die ersten Zeilen…

Wo sie das Druckerzeugnis gefunden hat und wie es heißt, verrät sie euch beim nächsten Mal. Vor allem der Platz, wo es stand, ist äußerst interessant.

Fortsetzung folgt.

Neulich in der Bibliothek… Teil 3

… als alle anderen mit heißen Köpfen über ihren Büchern hingen, lief die Klappentexterin erneut durch das Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum. Die Freundin hatte das Exposé längst abgegeben und saß schon wieder – oder immer noch – in der großen Bibliothek. Ein Ort, an dem die Klappentexterin einfach nicht still in der Ecke hocken und auf die Freundin warten kann. Sie wühlte in der Tasche und zückte also wieder die Kamera. Leise, ganz leise, federleichten Schrittes machte sich die Klappentexterin auf den Weg, huschte von Gang zu Gang, lauschte den Büchern und drückte auf den Auslöser.

Und hier, genau hier ist die Klappentexterin auf etwas sehr Spannendes gestoßen. Was es ist, verrät sie euch das nächste Mal. Fortsetzung folgt.