Schlagwort-Archive: Mathematik

Die Welt in die Luft jagen.

Was kann Literatur? Was darf Literatur? Zwei Fragen, die nach der Lektüre der beiden aktuellen Romane von Cormac McCarthy unmittelbar auftauchen. Denn Der Passagier und Stella Maris sprengen den üblichen Rahmen zeitgenössischer Literatur, wie wir sie aus den heutigen Feuilletons und Bestsellerlisten kennen.

Ein Protagonist, dessen Schicksal es zu sein scheint, Flugzeugwracks zu entdecken, in denen sich noch die Leichen der Passagiere befinden. Eine junge, hochbegabte Frau, die seit Kindheitstagen weiß, dass sie anders ist als alle anderen. Sehr anders.

Nicht zu vergessen: Es sind Geschwister, die sich – im wahrsten Sinne des Wortes – unsterblich ineinander verliebt haben.

Und dann wäre da noch dieser Zwerg, der eine nicht unwichtige Rolle spielt. Meistens taucht er zusammen mit einer Showtruppe auf, die unter anderem Minstrel Shows aufführen. Ja, da sind die mit dem Black Facing.

Sagen wir´s so: Sowas würde heutzutage jeder Agent, jeder Lektor und jeder Verlag empört ablehnen. Außer, du bist Cormac McCarthy, der diesen Wahnsinn mit fast neunzig Jahren geschrieben hat. Wofür wir ihm nicht dankbar genug sein können.

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Wie √ zu meinem Freund wurde.

eulersche

√. Ich hatte das spitze Wurzelzeichen aus meinem Kopf verscheucht, weil es mich einfach zu sehr an Mathematik erinnerte, ein Schulfach, mit dem ich auf Kriegsfuß stand. Doch plötzlich tauchte es auf der ersten Seite in Das Geheimnis der Eulerschen Formel wieder auf und stach in meine Augen. Sollte ich flüchten oder bleiben? Ich haderte kurz, entschied mich schnell fürs Bleiben, denn die japanische Autorin Yoko Ogawa nahm mich mit ihren schönen Worten behutsam an die Hand.

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