Schlagwort-Archive: Kein & Aber

Baum der Hoffnung. 

© Foto: Ferhat Elik

„Das Flüstern der Feigenbäume“ von Elif Shafak passt hervorragend zum neuen Jahr, das genauso seltsam beginnt, wie das alte zu Ende gegangen ist: Ein Mix aus Unbehagen, Ohnmacht und Hoffnung. So scheint mir gerade dieses Buch ideal, um 2022 literarisch zu begrüßen. 

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Das Leuchten der ersten Liebe.

»Siebzehnter Sommer« kann ohne Zweifel als Klassiker bezeichnet werden, ist es doch bereits 1942 erschienen. Ein durch und durch großartiges Buch – und das aus der Feder einer 17jährigen Autorin! Der Text liest sich immer noch so herrlich frisch und modern, als wäre er erst gestern geschrieben worden. Dieses kleine literarische Wunder habe ich einer äußerst engagierten Buchhändlerin zu verdanken: Anna Jeller hat ihr ganz persönliches Lieblingsbuch in ihrem eigenen Verlag Edition Anna Jeller neu übersetzen lassen und herausgebracht. Und so etwas Feines blieb der Klappentexterin natürlich nicht lange verborgen, schon gar nicht in meiner Funktion als Buchhändlern. Buchhändler haben ja feine Spürnasen und sind stets auf der Suche nach besonderen Entdeckungen. Haben wir erstmal einen Liebling unter den zahlreichen Büchern erspäht, wird daraus schnell eine mitreißende Welle. So erging es »Siebzehnter Sommer«, das jetzt als Taschenbuch erschienen ist. Weiterlesen

Ein Lied von Heimat und Freundschaft.

Wie muss es sich anfühlen, wenn man seine Heimat verloren hat und sie nicht einmal mehr besuchen kann? Wohin mit all der großen Sehnsucht, die in den Tiefen des Herzens vibriert und ein trauriges Lied singt? Schreiben mag eine Möglichkeit sein. Ein Weg zumindest, den Elif Shafak geht, und ich bin ihr äußerst dankbar dafür, dass sie ihr Heimweh mit der Kraft der Literatur lindert. »Unerhörte Stimmen« lautet der Titel ihres neuen Werkes, und wir reisen zusammen in die Türkei, ihre verlorene und sehnsüchtig vermisste Heimat. In ihrem Buch verankert die Autorin nicht nur die Geschichte Istanbuls, sie setzt auch Andersdenkenden und Außenseitern ein ganz und gar lesenswertes Denkmal. Weiterlesen

Dorothy Parker: Lauter Liebeserklärungen.

Seit einigen Wochen trudeln die neuen Bücher der Herbstsaison im Hause der Klappentexterin ein. Herr Klappentexter schlägt die Hände über den Kopf zusammen und fragt: Wohin nur mit all den Büchern? Und ich? Freue mich wahnsinnig, schaue sie jedoch nur kurz an und stelle sie dann seufzend ins Regal. Zugegeben, die Neugier ist groß und es fällt mir nicht leicht, sie erst einmal zu ignorieren. Doch die Neugier auf eine bestimmte Autorin ist mindestens genauso groß: Dorothy Parker. Am 7. Juni jährt sich ihr Todestag zum 50. Mal. Bis vor wenigen Wochen hatte ich noch gar nichts von der New Yorker Autorin gelesen. Was eigentlich gar nicht sein konnte. Nun schreibt hier ein frisch gebackener Fan dieser wunderbaren Autorin, die nie, nie in Vergessenheit geraten darf. Weiterlesen

Ein verlorenes Paradies?

elif_shafak_der_geruch_des_paradieses»Welchen Lebensweg soll ich einschlagen?« Ich spüre den Blick von Peri auf mir und drehe mich verlegen zur Seite. Diese große existenzielle Frage hallt durch Elif Shafaks Romanheldin direkt zu mir. Peri erinnert mich an eine junge Biene, die zu lange am süßen Nektar genascht hat. Nun ist sie ganz mit Blütenstaub gefüllt und sie weiß nicht, wohin mit dem Gewicht. In ihrem Falle sind es allerhand Gedanken und Gefühle. Sie arbeiten in ihr wie fleißige Ameisen, und der Wind bahnt sich einen Weg durch ihren Kopf, doch die Gedanken über Gott, das Gute und das Böse, die verschlüsselten Träume und die Einsamkeit des jungen René Descartes, sie wollen partout nicht verschwinden.

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Lieblingsleseorte – die Kein & Aber Lesestadtpläne sind da!

Es war bitterkalt, als ich mich Anfang des Jahres draußen auf meine Parkbank gesetzt habe. Doch ich habe nicht umsonst gezittert und mit dem klirrend kaltem Nordost-Wind gekämpft. Grund für die Aktion war ein tolles Projekt vom Kein & Aber Verlag. Der feine unabhängige Schweizer Verlag hatte auf seiner Fanpage alle Leser aufgerufen, Fotos von ihren Lieblingsleseorten einzureichen, um sie als Vorlage für diverse Lesestadtpläne zu nutzen. Für solch schöne Projekte bin ich ja gern zu haben. Daher begab ich mich mit meinem Fotografen und dem dicksten Schal nach draußen in den Köllnischen Park.

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Auf der Welle der Eleganz.

yachten_dergleichen

Truman Capote schafft es bei mir immer wieder, einen Sauregurkentag in einen Süßholztag zu verwandeln. Zu dieser Erkenntnis brachte mich erneut der neue Erzählband Yachten und dergleichen. Unlängst erschienen beim Kein & Aber Verlag in einer entzückenden Handschmeichler-Ausgabe, die in jede Damenhandtasche passt. Das hätte dem stilvollen Autor sicherlich gut gefallen.

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