Schlagwort-Archive: Großstadt

Fiebertraum im Fahrstuhl.

Today open: Club der toten Dichter. Und wir begrüßen nur einen Gast: John Dos Passos. Mit Manhattan Transfer hat der amerikanische Autor 1925 ein Jahrhundertwerk vorgelegt, Die Geburtsstunde des Großstadtromans. Erneuter Siegeszug des Bewusstseinsstroms, bereits drei Jahre zuvor im Ulysses erprobt. Nochmal vier Jahre später Döblin mit Berlin, Alexanderplatz. Kanon der literarischen Kolosse.

Punch! Manhattan Transfer hat eine Wucht, eine Kraft, die dich als Leser bereits mit den ersten Sätzen packt und über fünfhundert Seiten lang nicht loslässt.

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Pferde und Bücher. Gibt´s nur zu Weihnachten.

IMG_3450Tja, da dachte man nun, man wäre bis ans Ende seiner Tage ein staatlich geprüfter Großstadtneurotiker. Aber dann veränderten sich die Städte und wurden zu Kampfzonen. Besonders die besonders große Stadt, in die ich mich schon als Kind verknallt und die ich immer wie den Weihnachtsbaum angestaunt hatte. Wie haste dir verändert! Vom Abenteuerspielplatz zum Monopoly für alle Spielarten von Kapitalisten. »Keiner, der vom Profitsystem profitiert, vermag darin ohne Schande zu existieren.« Selbstverständlich hat Adorno recht. Und ich werde zu einem späteren Zeitpunkt an dieser Stelle noch ausführlicher auf diesen geistreichen und scharfsinnigen Mann zurückkommen. In jedem Fall ist das derzeitige Treiben des Turbokapitalismus nun mal der Lauf der Dinge, auch wenn es ein unangenehmer und ungerechter Lauf ist.
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Gefangen im Labyrinth.

Die Einsamkeit in „Ein reiches Leben“ ist wie der Griff einer kalten Hand, die erst wieder loslässt, nachdem ich den letzten Satz beendet habe. Die junge Autorin Mirjam Kristensen hat einen beachtlichen Roman geschrieben, bei dem ich oft staunend den Kopf geschüttelt und die Schultern gehoben habe. Ich konnte nicht glauben, was ich las.

Langsam öffnet sich die Geschichte, kleine Blütenblätter, die sich in Richtung Sonne strecken, obwohl hier nicht an Sonnenschein zu denken ist, eher an ein Unwetter, bei dem eine Gänsehaut den Körper überzieht und ein Frösteln aus den Knochen nach draußen kriecht. Dahlias Leben erinnert mich eine kahle Birke im frühen Winter, wenn die Äste die Spuren von abgefallenen Blättern zeigen. Alles erstarrt, die letzte Lebendigkeit finde ich einzig im zügigen Wind, der hungrig über die knorrige Rinde streift.

Als die Russin vor vielen Jahren mit ihrem Ehemann nach Kopenhagen emigrierte, spürte sie Angst. Heute pocht in ihr die Einsamkeit, denn sie ist allein und hat sich wie eine Einsiedlerin eingenistet. Iwan hat sie damals wegen einer anderen Frau verlassen, Freunde hat Dahlia fast keine, nur flüchtige Kontakte an der Universität. Dort arbeitet sie als Dozentin und schreibt an ihrer Doktorarbeit über Michail Bulgakow, ihr persönliches Lebenswerk, an dem sie unermüdlich feilt und feilt: „Sie würde niemals fertig werden, das dachte sie jeden Morgen, und doch setzte sie sich wieder hin und schrieb, und so wuchs die Arbeit ständig und wurde immer länger, am Ende hatte sie tatsächlich eine ganze Menge über Michail und die Weißen und die Roten und den Teufel in Moskau geschrieben.“ Nach Feierabend kauft sie Fleisch und Gemüse, der Gedanke an das Essen erzeugt in ihr eine Ruhe und legt sich wie Balsam in ihren Kopf.

Eines Nachts, als sie wieder einmal nicht schlafen kann, bemerkt sie den telefonierenden Vermieter im Garten. Isak Rubinowitz lebt mit seiner Frau Nanna über Dahlias Wohnung. Sie sprechen kaum miteinander, nur das Nötigste am Briefkasten oder ein kurzes Grußwort. Ohne, dass Dahlia es wirklich will, belauscht sie das nächtliche Telefonat, hört ein Weinen, das sie mit dem fremden Mann verbindet, hatte sie doch bis eben selbst geweint. Isak Rubinowitz ertappt sie und schleicht sich mit dem Wort „Amerika“ zurück in die Wohnung. Diese Begegnung bringt die Geschichte zwischen Dahlia und Isak Rubinowitz ins Rollen, aus Fremden werden Vertraute, als Isak ihr kurze Zeit später von dem Verkehrsunfall erzählt, bei dem ein Mädchen überfahren worden und der Fahrer bis heute nicht gefunden worden ist. Der Unfall, Isak und Dahlia verschwimmen zu einer Masse, die mich vollkommen einnimmt und bald in die Irre führt, eine gefährliche Irre, aus der ein Entrinnen nicht möglich scheint.

Dahlias Innenwelt gerät nach Isaks Beichte aus dem Gleichgewicht, dieses ihr entgegengebrachte Vertrauen ist es, das sie erschüttert: „Er hatte in ihrer Wunde gebohrt und diese wieder zum Bluten gebracht.“ Fortan kreisen ihre Gedanken nur darum, bis Dahlia einen Zufluchtsort für sich auskundschaftet: der Holocaust. Selbst ihren Michail vergisst sie dabei, gräbt sich in die tieferen Schichten des furchtbaren Krieges, schreibt einen Artikel über einen Erzählband, „der vom Holocaust“ handelt und erhält eine Einladung zu einer Konferenz über die Holocaustliteratur in Jerusalem. Die Flucht in diese andere Welt erfüllt sie im höchsten Maße und führt sie mit jedem Buch weiter weg aus ihrem eigenen Leben, bis eines Tages Isaks Frau vor ihrer Tür steht.

Was ist das Ganze nun? Ein Roman? Ein Thriller? Ich weiß es bis heute nicht. Mirjam Kristensen hat mich in ein Labyrinth geführt, so leise und raffiniert, dass es mich erschaudert. Unglaublich, wie sie das angestellt hat! Die junge Autorin kriecht in das Leben einer älteren Frau und ist dabei so täuschend echt. Eine unzufriedene einsame Frau, die ihren Platz in dem fremden Land sucht und gedankenschwer durch das Leben zieht. Sie fliegt wie ein aufgescheuchter Vogel umher, sehnt sich nach Wärme, scheut aber vor Nähe und Zurückweisung zurück. Die Verletzung von Iwan sitzt zu tief, will einfach nicht verschwinden. Und dann ist da der Unfall, Isaks Geheimnis, das nicht lockerlässt und zu einem großen Etwas anschwillt, eine Wunde, die nicht abheilen will und plötzlich eine ganze andere Wendung einnimmt. Grenzen verwischen, die Realität wird von der Fiktion verschluckt, alles verschiebt sich, das scheinbar gewöhnliche Leben Dahlias verwandelt sich in ein undurchsichtiges Netz. Ich stehe vor ihr, schwer atmend und fuchtele mit meinen Armen.

Mirjam Kristensen spielt nicht nur mit dem Mysteriösen zwischen Wirklichkeit und Fiktion, sie spricht große Themen an, wie die Selbstsuche, die Schuld, die Wahrheit, die Einsamkeit und die Isolation in der Großstadt. So fordert ihr Buch mehr Konzentration, als ich zunächst annahm, hat es auch viele Zwischentöne, die unerhofft in die Szene platzen, umherschwebende Blütenpollen, mit denen man nicht rechnet. Mal ist es eine Regung aus Dahlias Gedankenwelt, mal eine wechselnde Erzählperspektive und mal ein nachdenklicher Dialog.

Nach dem Ende bleiben einige Fragen offen, die kalte Hand sitzt noch auf meiner Schulter und ich erschaudere. Erst langsam taue ich auf und ich forme einen Satz, der mir durch den Kopf spukt: Hier ist ein Wunderkind zugange, das mich mit jeder Zeile ihrer Geschichte beeindruckt und den Wunsch nach mehr weckt.

Mirjam Kristensen.
Ein reiches Leben.
Februar 2011, 254 Seiten, 19,90 €.
Dörlemann Verlag.

Über die Autorin:

Mirjam Kristensen wurde 1978 geboren und stammt aus Lyngdal in Norwegen. Ihr Debütroman erschien im Jahr 2000. Sie erhielt verschiedene Preise und Stipendien für ihre Werke. 2009 erschien zum ersten Mal eins ihrer Bücher auf Deutsch: Ein Nachmittag im Herbst. Die Autorin lebt in Kristansand.

Einmal Sehnsucht – immer Sehnsucht.

Unglaublich, aber wahr! Das Fernsehen hat mich zu diesem Buch geführt. Da lag ich eines Abends auf der Couch, schaute meine Lieblingsserie „Mad Men“ und spürte eine Sehnsucht in mir aufsteigen. So eine, die bleibt und sich nicht abwischen lässt. Der Abspann lief, ich rannte zum Bücherregal und nahm „BUtterfield 8“ von John O’Hara heraus. Die Geschichte spielt nicht wie die Serie in den 60er Jahren, aber dafür in den ebenso spannenden 30er Jahren. So sprang ich erneut in das pulsierende New York vergangener Jahre, das mich immer wieder fasziniert und von dem ich einfach nicht gut kriegen kann.

Bereits der Einstieg von „BUtterfield 8“ von John O’Hara macht mich neugierig:

„Das Mädchen, das später in New York für so großes Aufsehen sorgen sollte, erwachte an diesem Sonntag im Mai viel zu früh für die hinter ihr liegende Nacht. Hatte sie eben noch fest geschlafen, war sie nun plötzlich hellwach und geriet in Verzweiflung.“

Das große Drama nistet sich schon jetzt in den Kopf ein. Der Roman beruht auf einer wahren Begebenheit. John O’Hara hat sich von dem ungeklärten Mordfall an Starr Faithfull inspirieren lassen. Am 8. Juni 1931 wurde die junge, schöne Frau tot in Long Island ans Ufer gespült. Sie war vor allem für ihren leichten Lebenswandel bekannt und es hieß, sie sei als Kind missbraucht worden.

Das oben beschriebene Mädchen heißt Gloria Wandrous. Sie findet sich an jenem Morgen in einer großen, fremden Wohnung wieder. Der Mann, mit dem sie das Bett geteilt hat, ist nicht mehr da. Also unternimmt sie eine kleine Inspektionsrunde durch das fremde Gebiet, eine große Wohnung mit vielen Zimmern und einem Konzertflügel. Im Schlafzimmer verweilt Gloria länger und entdeckt im Kleiderschrank einen teuren Nerzmantel, den sie sehr hübsch und wenig später sehr nützlich findet, als sie feststellt, dass sie ihr Abendkleid zerrissen ist. Kurze Zeit später sitzt sie im Taxi und rauscht davon. Cut! Danach schwenkt die Schriftsteller-Kamera zu einer anderen jungen Dame. Miss Stannard sitzt an einem Esstisch, liest Zeitung und wartet auf Jimmy, der sie an dem Sonntag mit einem Auto ausführen will. Hier bleibe ich ebenfalls nur kurz, weil es dann zu Paul und Nancy Farley weitergeht, wieder zwei neue Personen.

Fast hätte ich aufgegeben, weil sich mir der Faden zu Gloria nur langsam erschloss. Wäre da nicht der Sog gewesen, der wie die Sehnsucht bei mir blieb und sich an mir festklammerte. Der Roman setzt sich aus zahlreichen Snapshots zusammen, zieht verschiedene Menschen einer Großstadt zusammen: Erfolgreiche Geschäftsmänner, die aus dem wohligen Heim der Ehe ausbrechen und die Erschütterungen der Depression noch in den Knochen spüren, Männer, die sich in Speakeasies freitrinken. Künstler, die sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser halten und über alldem schwebt natürlich der große Traum, die große Sehnsucht nach der Erfüllung.
In diesem Film bewegt sich unsere graziöse Gloria, deren Bild mit dem Fortschreiten der Geschichte zu immer mehr Klarsicht gelangt. Erschien sie mir anfangs als leichtes Mädchen, verändert sie sich im Laufe der Geschichte in einen anderen Menschen mit einer prägenden Kindheit im Herzen.
Gloria schafft es sogar, ihren Geliebten, den starken Weston Liggett zu verwirren:

„Gott, ich stecke wirklich in einer üblen Klemme. Ich weiß nicht einmal, ob ich unglücklich verheiratet bin. Ich weiß nichts über mich selbst.“

Der Ingenieur knickt ein, schwankt, sucht die Stärke, die ihm abhanden gekommen ist. Relativ schnell entfacht zwischen den beiden ein Katz- und Mausspiel, in das ich oft einschreiten wollte. Doch am Ende bleibe ich nur eine Zuschauerin der Ereignisse, die ich mit meine Augen auflese.

Der Roman ist 1935 in Amerika erschienen. Ein Jahr zuvor war O’Haras Debüt „Begegnung in Samarra“ veröffentlicht worden. Für den jungen John O’Hara war der Weg zum Schriftsteller kein Zuckerschlecken, weil er mit finanziellen Engpässen kämpfen musste. Statt eines gewünschten Studiums in Yale, musste er sich mit diversen Jobs herumschlagen, bevor er sich in New York als Reporter einen Namen machte. Als 1928 seine ersten Kurzgeschichten im New Yorker publiziert wurden, feierten ihn die Kritiker als „amerikanischen Balzac“.

In „BUtterfield 8“ rückt er die menschliche Schwäche in den Vordergrund, manchmal ein bisschen zynisch, aber im Großen hält er sich bedeckt und überlässt seinen zahlreichen Protagonisten das Feld. O’Hara schafft zwischen allen Beteiligten eine Verbindung und webt wie eine Spinne ein dichtes Netz, in das ich mich ebenfalls verfangen habe. Obwohl ich zu Beginn leicht verwirrt, fragend eine Seite nach der nächsten gelesen habe, konnte ich das Buch nicht zur Seite legen. Wer John O’Hara verfällt, bleibt wohl drin hängen wie in der nicht enden wollenden Sehnsucht.

John O’Hara.
BUtterfield 8.
Juni 2010, 336 Seiten, 9,90 €.
dtv.

Wie die schlichte Eleganz eines Givenchy Kostüms.

Truman Capote war da! Nicht leibhaftig, aber im Geist hatte ich ihn während der Lektüre die ganze Zeit im Kopf. Ich habe vor zwei Jahren in seinem Erzählband „Baum der Nacht“ einen persönlichen Liebling gekrönt, der plötzlich erneut aufblitzte. Alles nur, weil beide Geschichten in New York spielen und Frauen im Mittelpunkt stehen. Truman Capote blieb bei der Lektüre etwas dezent im Hintergrund. Amor Towles schreibt in seinem Roman „Eine Frage der Höflichkeit“ nicht so böse und zynisch wie Capote es vorzugsweise tat, dafür traf ich hier auf die schlichte Eleganz eines Givenchy Kostüms.

Glamourös ist die Ich-Erzählerin keineswegs. Kate, ein einfaches Mädchen, hat was im Köpfchen und vertieft sich gern in die Welt der Bücher. Ihre Freundin Eve ist ein bisschen anders. Sie stammt aus guten Familienverhältnissen, lebt jedoch finanziell unabhängig von ihren Eltern und ist „eine der überraschenden Schönheiten aus dem Mittleren Westen Amerikas“. Von ihr geht eine Leichtigkeit aus, die beide auch ins Nachtleben zieht. Meist mit nur wenigen Dollar in den Taschen tanzen die Mädchen im aufregenden New York der 30er Jahre. Eines Abends lernen sie den wohlhabenden Tinker kennen, der in seinem Kaschmirmantel sofort einen Hauch Luxus versprüht. „Meiner“, sagt Eve zuerst. Kate schweigt. Sie nimmt den Mann dafür genau unter die Lupe. „Uns war jetzt schon klar, dass er von der gleichen hervorragenden Qualität war – so vornehm und so vollkommen – wie sein Mantel. Sein Benehmen drückte ein gewisses Selbstvertrauen aus, ein demokratisches Interesse an seiner Umgebung, und die stillschweigende Erwartung, dass man ihm mit Freundlichkeit begegnen würde.“ Der gemeinsame Abend am letzten Tag des Jahres 1937 beflügelt alle drei. Bald erobern sie gemeinsam das nächtliche Leben der amerikanischen Metropole. Kate und Eve zeigen Tinker ihre Tricks, wie sie mit wenig Geld Spaß haben können. Der junge Mann entführt die Ladies im Gegenzug in seine glamouröse Welt. Eines Nachts jedoch endet die aufregende Reise plötzlich und hinterlässt einen Kratzer. Die Karten fallen zusammen und bleiben zunächst ungeordnet liegen.

Auch wenn sich in Übersee ein Krieg zusammenbraut, rückt der Autor vorrangig mehr die Menschen in der sich entwickelnden Stadt in den Vordergrund und zeichnet mit einer schnörkellosen Sprache ein aufregendes Gesellschaftsporträt.
So schön wie es klingt, ist es auch. Wahrhaftig! Wir lesen uns durch betörende Feste, die fürstliche Kronen tragen und ein bisschen neidisch machen, dass man dies nicht hautnah miterleben durfte. Kate bleibt die tragende Hauptperson, die beeindruckt einen Schritt nach den nächsten setzt. Eine junge Frau, die sich aufmerksam und clever durchs Leben boxt. Sie ist der andere, spannende Part in dem Roman. Mit Mut und Intelligenz trifft sie Entscheidungen und umgibt sich mit Menschen, die es so nur in großen Städten gibt. Verschiedenste Charaktere runden das pulsierende Bild ab.

Neben den lauten Vibrationen erlebe ich auch stille Momente, die berühren und der Geschwindigkeit etwas Luft rauben. Das passiert genau dann, wenn zentrale Themen wie Freundschaft und Liebe in den Vordergrund rücken, die in Dialogen oder Gedanken reflektiert werden. Ich erinnere mich an zauberhafte Begegnungen, die jeder von uns kennt. Wenn man auf einen Menschen trifft, der einem so nah wie der eigene Atem ist. Alles fühlt sich sofort richtig an. Schön, wenn sich dazu die passenden Worte reihen: „Man trifft vielleicht einen unter tausend Menschen, der mit sich allein sein kann. Und bei dir habe ich das sofort gemerkt. Und dann konnte ich es nicht erwarten, dich wiederzusehen.“ Wer das wem hier anvertraut, bleibt mein süßes Geheimnis.

Und ganz zum Schluss tauche ich in ein Meer aus Freundlichkeit. Dort sind die 110 Höflichkeitsregeln des jungen George Washington aufgeführt, die einen krönenden Abschluss zu diesem exzellenten Buch bilden. Die Regeln schließen sich nicht einfach so an, viel mehr spielen sie eine zentrale Rolle im Roman. Welche? Nun auch das solltet ihr selbst herausfinden. Eins darf ich jedoch verraten: Truman Capote hätte die Geschichte bestimmt genauso gefallen wie mir.

Amor Towles.
Eine Frage der Höflichkeit.
März 2011, 416 Seiten, 19,99.
Graf Verlag.