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Talking about Georgien mit Maria-Christina Piwowarski.

Wer meinen Beitrag Eine Reise durch Georgien. In Literatur gelesen hat, weiß es ja schon: Über 160 Übersetzungen aus dem Georgischen ins Deutsche gibt es aus dem diesjährigen Gastland der Frankfurter Buchmesse. Wer soll die alle lesen? Wie gut, wenn man da auf geschätzte KollegInnen zurückgreifen kann, die Titel gelesen haben, die man selbst nicht geschafft hat. Heute präsentiere ich euch im ersten Teil Maria-Christina Piwowarski vom großartigen ocelot-not just another bookstore in Berlin. Weiterlesen

Eine Reise durch Georgien. In Literatur.

Genau genommen begann meine literarische Reise nach Georgien bereits im Jahr 2013. Seinerzeit hatte ich den Erzählband Techno der Jaguare mit großer Begeisterung gelesen, wurde neugierig und wollte unbedingt mehr über Georgien erfahren. Und so geschah es, dass ich auf der damaligen Leipziger Buchmesse die drei Autorinnen Ekaterine Togonidze, Tamta Melaschwili und Nino Haratischwili interviewen konnte. Einzig Nino Haratischwili kannte ich bereits – sie hatte mich mit ihrem Roman Mein sanfter Zwilling schon als Anhängerin ihres einzigartigen Erzählstils gewonnen. Große Freude also, die Autorin persönlich kennenzulernen, die an jenem Nachmittag auch als Übersetzerin ihrer Kolleginnen fungierte. Weiterlesen

Der Lesehunger ist zurück. Dank Nino Haratischwili.

Kaum ein Buch wurde in diesem Jahr derart herbeigesehnt wie der neue Roman von Nino Haratischwili, und kaum ein Buch wurde bisher so kontrovers diskutiert. Was denkt die Klappentexterin über Die Katze und der General, den Nachfolger des überaus erfolgreichen und viel gelobten Vorgängers Das achte Leben (Für Brilka) ? Weiterlesen

Ein blaues Lesewunder erleben.

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Wieder ist es geschehen, und ich koste ihn aus – diesen wundervollen Moment des vollkommenen Leseglücks. Süß wie Blütenhonig, prickelnd wie Ingwerlimo, himmlisch! Das Gefühl, ein besonderes Buch entdeckt zu haben, lässt stets das Herz glühen und den Mund lächeln. »Bora – Eine Geschichte vom Wind« von Ruth Cerha heißt meine Entdeckung. Der Roman hat das Glück buchstäblich durch meine Augen wehen lassen.

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Tausend Seiten, tausend Geschichten, tausend Glücksgefühle.

brilka_stegVorbei – ich kann es noch nicht fassen. Stellt euch vor, eine besonders innige Freundschaft würde plötzlich nicht mehr bestehen. Genau so fühle ich mich jetzt, atme tief ein und seufze. Gerade eben habe ich den letzten Satz aus Das achte Leben (Für Brilka) von Nino Haratischwili beendet, ihn ganz vorsichtig aufgelesen, wie eine Taube das letzte Korn, das ebenso köstlich geschmeckt hat wie das erste. Dieses Epos hat mich von der ersten bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen, ich bin glücklich und traurig zugleich. Glücklich über dieses großartige Geschenk, das mir die Autorin bereitet hat. Traurig, dass ich diese aufregende, eindringliche und vielfältige Parallelwelt verlassen muss.

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Nino Haratischwili: „Das achte Leben (Für Brilka)“ – Es geht los!

brilka_warteschlangeEs geht los! Heute beginne ich meine Lesezeit mit Nino Haratischwilis Buch „Das achte Leben (Für Brilka)“. Seit einigen Tagen bin ich glückliche Besitzerin dieses feinen Buches. Kürzlich habe ich euch in der „Chronologie des Wartens“ an meiner Vorfreude teilhaben lassen. Nun ist endlich der Zeitpunkt des Lesens gekommen.

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Nino Haratischwili: Das achte Leben (Für Brilka) – eine Chronologie des Wartens.

Ich bin wieder sieben Jahre alt und warte auf den Weihnachtsmann. Genauso fühlt sich mein aktueller Zustand an. Und das alles nur wegen eines Buches. „Verrückt!“ – sagen sicherlich die einen. „Herrlich!“ – die anderen. Da mich das Schreiben immer schon beruhigt hat, halte ich meine Gedanken bis zum großen Moment einfach schriftlich fest. Der große Moment, wenn ich endlich dieses wunderschöne Buch „Das achte Leben (Für Brilka)“ von Nino Haratischwili in den Händen halten und bestaunen darf.

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Sabine Kray über Diamanten Eddie.

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Sabine Kray wurde 1984 geboren und lebt heute in Berlin als Autorin und Übersetzerin. Sie engagiert sich als Mentorin für Mädchen mit Migrationshintergrund bei der Bürgerstiftung Neukölln. Diamanten Eddie ist ihr Debüt.
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Ein Edelstein von Buch.

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Sabine Kray hatte nach dem Studium die Wahl: Entweder zu promovieren oder die Wahrheit über ihren Großvater herauszufinden. Sie entschied sich für Diamanten Eddie, wie ihr Großvater genannt wurde. Die Familie hat nur wenig über ihn gesprochen. So begab sich die junge Autorin auf Spurensuche und schrieb seine Lebensgeschichte auf. Entstanden ist ein opulentes Werk von über 700 Seiten, in das ich eingetaucht bin.

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Jahrmarkt Buchmesse.

Eigentlich wollte ich nicht über meinen Besuch auf der Leipziger Buchmesse schreiben. Eigentlich. Aber es war zu schön, so dass ich nicht anders kann, als der Zeit die Zunge herauszustrecken und meine Nacht zu verkürzen. Jetzt rasen meine Finger über die Tasten meines geliebten MacBooks.

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Viel zu schnell ging alles vorbei, als hätte das Leben die Playtaste übergangen und sich großzügig an dem Forward-Knopf bedient. Geschwind raste der Minutenzeiger meiner Uhr, obwohl mich die Deutsche Bahn anfangs warten ließ. Doch es geht nichts über engagierte Bücherfreunde. Sie setzten sich dafür ein, dass der ICE außerplanmäßig am Messegelände halten sollte. Dort pilgerte ich mit den Massen in Richtung der heiligen Hallen. Schneematsch und kleine Steinchen nahmen meine Schuhe ein, die am Ende nichts mehr von ihrem sauberen Heiligenschein hatten. Das wiederum stellte ich völlig entsetzt erst am Ende des Tages fest. Ich, die stets penibel auf saubere Schuhe achtete, ist den ganzen Tag mit verschmutzten Spitzen herumgelaufen. Nun, mein Kopf ignorierte an dem Tag offenbar die Erdanziehungskraft, stand kerzengerade und bewegte sich wie ein Leuchtturm durch die Hallen. Man kann es ihm auch nicht verübeln, gab es doch so viel zu sehen: Zahlreiche Menschen, fantasievoll verkleidete Mangawesen und bekannte Persönlichkeiten wie der frisch gekürte Buchpreisträger David Wagner oder Astrid Rosenfeld, die sich nach einem Auftritt an die Diogenes Bücherwand setzte, kurz durchatmete. Wer denkt bei solchen Beobachtungen noch an die Schuhe? Flink trugen mich meine Beine weiter über das Gelände – von Halle 2 in Halle 4, weiter in Halle 3 und Halle 5. Der Puls raste und der Atem erinnerte an einen stürmischen Küstenwind.

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Die Buchmesse hat was von einem Jahrmarkt. Aufregend, bunt und laut ist es. Die Augen rollen hin- und her. Anders als vor zwei Jahren ließ ich mich dieses Mal mitreißen. Darüber hinaus traf ich auf vertraute Gesichter. Hier ein kurzes, herzliches „Hallo!“ und dort ein neugieriges „Wie geht’s?“, bevor das Schwimmen im Strudel weitergeht. An einigen Ständen hielt ich mich länger auf, bekam ein Glas Sekt, Wasser und einen munter machenden Kaffee spendiert. Und genau das ist für mich das wirklich Schöne an der Messe, das Wiedersehen und der gemeinsame Austausch über die Bücherwelt.
Mein erstes Twittagessen durfte ich ebenfalls miterleben. Hier gab es zwei entzückende Buttons für mich, kleine Andenken, die mich nun immer daran erinnern werden. Besonders dankbar bin ich für den Flitzpiepe-Anstecker, den mir Wibke von Sinn und Verstand Kommunikationswerkstatt in die Hand gedrückt hatte, nachdem ich ihr meine persönliche Geschichte zum Namen verraten habe.

flitzpiepe

Neben einem Gespräch am Diogenes Stand gehörte das Interview mit drei georgischen Autorinnen zu meinen persönlichen Highlights. Dieses Frühjahr ist bei der Frankfurter Verlagsanstalt der Erzählband „Techno der Jaguare“ erschienen. Über dieses Buch werde ich noch berichten. Beim Stand dieses Verlages war ich um 15 Uhr mit Ekaterine Togonidze, Tamta Melaschwili und Nino Haratischwili verabredet. Immer noch lächle ich über diese großartige Begegnung. Ich saß mit den drei Autorinnen zusammen, die ich bewundere und die mich so herzlich in ihre Runde aufgenommen hatten. Es wurde gelacht, aber auch ernsthaft erzählt. Ich habe viel über Georgien erfahren und werde euch bald daran teilhaben lassen, sobald ich die Aufzeichnung übertragen habe. Es war ein bezauberndes Erlebnis, das ich so schnell nicht vergessen werde.

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Als ich am frühen Abend mit caterina von SchöneSeiten in der Glashalle bei einem kühlen Wasser verschnaufte, wurde mir bewusst, wie rasend schnell die Zeit vergangen, wie müde ich auf einmal war und wie glücklich. Die Sonne verwandelte sich in einen glühenden roten Feuerball und lockte einige Besucher, dieses fantastische Farbenspiel festzuhalten. Für mich hatte der Tag das Rascheln einer Wundertüte. Überraschende Augenblicke setzen sich neben surreale Momente, Unglaubliches wurde wahr. Erschrocken stellte ich plötzlich fest, dass ich meine Kamera gar nicht groß gefüllt hatte. Ich hatte alle Bilder in meinem Kopf gespeichert und wusste nicht, wie ich sie von dort hier hinein bekommen konnte. Auch das gehört wohl zur Buchmesse dazu.

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Es war schön, die vielen Menschen auf der Leipziger Buchmesse zu sehen. Die Bücher flatterten aufgeregt mit ihren Seiten und lächelten mir zu, genossen sie das Bad sichtlich in der Menge. Die Luft vibrierte und in der ganzen Hetze sah ich auch in staunende, fragende Gesichter, die das Schauspiel auflasen wie ein spannendes Buch. Hier und da sammelte ich Gesprächsfetzen ein, bei denen ich geschmunzelt habe. Die Menge verschluckte mich nicht, sondern spülte mich zu neuen Ufern und vertrauten Inseln. Es war ein Ankommen und Entdecken gleichermaßen. Danke Leipzig für diesen wundervollen Tag! Ich komme im nächsten Jahr wieder.