Schlagwort-Archive: Autorenbiographie

Schenken verbindet.

Schwierige Zeiten gerade. Denke mir, da sind wir uns alle einig. Aber was ist schon leicht zwischen Himmel und Hölle? Es hilft allerdings, seine Seele nicht in die Fänge derjenigen zu geben, die Schwieriges gern mit leichten Rezepten angehen wollen. Verlorene Seelen finden selten ihren Frieden. Behalten wir also die Nerven und tun uns gegenseitig Gutes. Bücher schenken zum Beispiel. Das verbindet selbst Menschen, die sich gerade nicht treffen können oder dürfen. Heute nun unsere ersten Empfehlungen:

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Untrennbar – Maeve Brennan und New York.

Manchmal meint man geradezu, eine Autorin persönlich zu kennen. Obwohl sie schon nicht mehr lebt, überhaupt auf einem anderen Kontinent und in dieser großen, faszinierenden Stadt zu Hause war, die bekanntlich niemals schläft. Genauso fühlt es sich für mich mit Maeve Brennan an, und dies nicht erst seit gestern. Schon seit geraumer Zeit zieht mich das Werk der Autorin stets aufs Neue geradezu magisch an. Weiterlesen

Der ganze Thomas Bernhard. Und sein Hab und Gut dazu.

Bernhard, GAB02

© Suhrkamp Verlag

Am 12. Februar 1989 ist Thomas Bernhard gestorben. Dieser sprachgewaltige Weltankläger hat also vieles nicht mehr miterlebt. Den Fall der Mauer, das Ende der Sowjetunion, den Zerfall Jugoslawiens, wo er mehrfach hinreiste, ganz zu schweigen vom Internet und Menschen, die sich eine Berufsbezeichnung geben, die irgendwie nach dem lateinischen Wort für Grippe klingt. Hochansteckende Hysterie als Reaktion auf seine Literatur war ihm trotzdem nicht fremd. Seine Anklage gegen eine gedankenlose und gleichgültige Welt entlud sich nicht selten in legendären, kunstvollen Beschimpfungen. Kein Fremdenverkehrsverband hätte mehr für Augsburgs Berühmtheit tun können, als Bernhard mit seiner Lechkloake. Und erst das Burgenland! Eine Strafanstalt, fad und häßlich. Aber das mit der Kunst verstanden viele nicht, folgerichtig kam es zu ebenso legendären Reaktionen von Reaktionären, die zumeist unsouverän bis offen feindselig ausfielen. Bestes Beispiel: Die Hasstiraden auf sein letztes Theaterstück Heldenplatz.
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Dorothy Parker: Lauter Liebeserklärungen.

Seit einigen Wochen trudeln die neuen Bücher der Herbstsaison im Hause der Klappentexterin ein. Herr Klappentexter schlägt die Hände über den Kopf zusammen und fragt: Wohin nur mit all den Büchern? Und ich? Freue mich wahnsinnig, schaue sie jedoch nur kurz an und stelle sie dann seufzend ins Regal. Zugegeben, die Neugier ist groß und es fällt mir nicht leicht, sie erst einmal zu ignorieren. Doch die Neugier auf eine bestimmte Autorin ist mindestens genauso groß: Dorothy Parker. Am 7. Juni jährt sich ihr Todestag zum 50. Mal. Bis vor wenigen Wochen hatte ich noch gar nichts von der New Yorker Autorin gelesen. Was eigentlich gar nicht sein konnte. Nun schreibt hier ein frisch gebackener Fan dieser wunderbaren Autorin, die nie, nie in Vergessenheit geraten darf. Weiterlesen

Carson McCullers: Die tragische Geschichte eines Wunderkindes.

landes_die_ballade_vom_wunderkindHeute vor hundert Jahren erblickte ein Wunderkind das Licht der Welt. Die kleine Lula Carson Smith wusste damals noch nicht, dass sie ein berühmter Mensch werden sollte. Eine Autorin, die noch viele Jahre nach ihrem Tod in ihren Büchern weiterlebt. Und hier eine begeisterte Leserin dazu inspiriert, über sie zu schreiben, um sie zu ehren und an ihr eindrucksvolles Schaffen zu erinnern. Beinah jeder Carson McCullers-Leser wird mir bestätigen: Dies ist keine Sorte Literatur, die man einfach so wegschlürft und danach sofort vergisst. Carson McCullers Geschichten – in einer schlichten und klaren Sprache erzählt – graben sich in die Tiefe der Seele ein, erzeugen eine elektrisierende Wirkung und hinterlassen ein ganz besonderes Echo. Genau dem möchte ich heute nachspüren und das literarische Erbe würdigen, das die Autorin hinterlassen hat.

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