Archiv der Kategorie: Literaturorte

Lesen heißt leben: Der Welttag des Buches.

© Torsten Woywod

Die gute Nachricht lautet: Das Buch lebt! Die weniger gute: Es lesen immer weniger. In den letzten Jahren gingen dem Buchhandel Millionen von Bücherkäufern verloren. Da kommt der Welttag des Buches gerade richtig. Und ein Plädoyer von der Klappentexterin und Herrn Klappentexter, das Lesen doch bitte nie, nie, nie einzustellen.

Passend zum Anlass empfehlen wir daher heute drei Bücher, in denen es um zwei der schönsten Dinge des Lebens geht: das Lesen und die Buchhandlungen. Die Bücher von Torsten Woywod und Martha Schoknecht bespricht die Klappentexterin, Herr Klappentexter hat sich mit Alberto Manguel beschäftigt. Weiterlesen

Das Geheimnis des Schreibens.

Baeschlin VerlagVielleicht ist Solothurn genau der richtige Ort, um dem Geheimnis des Schreibens auf die Spur zu kommen. Denn dort konnte ich innerhalb weniger Tage einige Lesungen erleben und interessanten Gesprächen mit Autoren lauschen. Wo Herr Klappentexter über das große Ganze geschrieben hat, widme ich mich nun vorrangig den Lesungen sowie den kleinen bezaubernden Dingen vor und hinter den Kulissen.

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Reiches Land. Reiche Tage.

solothurn_bruecke

Die Dame vor uns am Schalter der Bank möchte 5.000,- € in Schweizer Franken wechseln. Ungläubig schauen wir auf unsere wenigen Scheine, die zusammen nur achtzig Euro ergeben. Willkommen in der Schweiz! Wobei der Flughafen Zürich für uns nur Durchgangsstation auf dem Weg nach Solothurn ist. Solothurn? Natürlich hat man den Namen schon einmal gehört, wäre jetzt aber nicht zwingend darauf gekommen, dorthin zu reisen. Dabei findet in der Stadt das wichtigste Literaturfestival der Schweiz statt, und dies bereits zum 39. Mal. Große Namen fanden den Weg an den Jurasüdfuss, darunter Günter Grass, Herta Müller und Claude Simon. Allesamt Nobelpreisträger. So können wir von einer veritablen Bildungslücke bei Familie Klappentexterin sprechen. Gut, füllen wir sie auf: Willkommen zu den Solothurner Literaturtagen!
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Literatur im Radio, Teil 2.

Nein, es ist nicht das, wonach es aussieht. Nun weiß ich zwar nicht, was euch durch den Kopf geht, aber ich dachte beim ersten Anblick an einen modernen Comic, als ich das Monatsprogrammheft des Deutschlandradios aus dem Briefkasten zog. Ich war nicht nur überrascht, sondern entzückt über dieses quietschbunte Vergnügen, so dass ich es mit euch teilen wollte.

Was verbirgt sich hinter diesem Bild? Die Antwort dazu liefert der Redakteur Kommunikation, Dr. Helmut Buchholz, im Editorial: „Alljährlich im Oktober, dem Monat der Frankfurter Buchmesse, erscheint das Monatsprogrammheft des Deutschlandradios mit einer besonderen Umhüllung, gestaltet von einem deutschen Künstler der Gegenwart.“ Das diesjährige bunte Treiben hat die Berliner Illustratorin Franziska Schaum geschaffen. Es handelt sich hierbei um eine weniger bekannten Sportart: dem Synchron-Kofferradio-Schwingen. Das mag ein wenig außergewöhnlich klingen, aber so ist das eben mit der Kunst. Die Illustratorin hat mir jedenfalls ein Lächeln aufs Gesicht gemalt und mich auf ihre Internetseite www.schaum.tv gelockt.

Wie bereits im Juli berichtet, habe ich dieses Jahr das Radio für mich wiederentdeckt. Besonders begeistert bin ich über die Literaturbeiträge beim Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur. Deshalb bin ich dort gern mit meinen Ohren zu Gast und berichte heute auch von meiner anderen Literaturspielwiese.

Mittlerweile bin ich glückliche Abonnentin des Monatsprogrammheftes, auf das mich Jennifer in ihrem Kommentar unter meinem Beitrag „Literatur im Radio“ aufmerksam gemacht hat. Jeden Monat flattert jetzt das Heft kostenlos zu mir nach Hause und ich suche mir in aller Ruhe Sendungen aus, die mich interessieren. Natürlich sind mir die Beiträge aus der Bücherwelt die liebsten. Besonders hervorheben möchte ich an der Stelle die Literatursendungen „Lesezeit“ und „Büchermarkt“. Jeden Mittwochabend läuft im Deutschlandfunk um 20:30 Uhr die Lesezeit, freitags um 16:10 Uhr erfreut mich „Büchermarkt“, jedem letzten Samstag im Monat strahlt der Deutschlandfunk von 20:05 bis 22:00 Uhr „Studio LCB“ aus.

Jetzt noch einmal zurück zum bunten Programmheft. Bereits auf Seite 2 stoße ich auf ein Buchmesse Frankfurt 2011 Spezial. Zahlreiche Beiträge widmen sich dem Thema, so entführen beide Sender am 8. Oktober mit „Eine lange Nacht“ in die isländische Literatur. Die Sendung „Büchermarkt“ stellt am 10. Oktober nochmals die Kandidaten des Deutschen Buchpreises 2011. Weiterhin wird es viele Berichte von der Buchmesse geben.

Weshalb ich die beiden Sender ebenfalls schätze, sind die Hörspiele. Auch im Oktober sind interessante Stücke dabei. Für alle Literaturlauscher habe ich eine kleine persönliche Highlight-Liste zusammengestellt, wobei ich den jeweiligen Sender in Klammern gesetzt habe.

Krimifans sollten sich schon den 10. Oktober im Kalender vormerken. Dann wird um 21.33 Uhr „Die Chamissofalle“ von Joy Markert gesendet. Hier könnt ihr schon mal reinhören. (Deutschlandradio Kultur)

„Das böse Spielzeug“ nach dem Roman von Roberto Arlt gibt es am 12. Oktober um 21:33 Uhr in Hörspielform. (Deutschlandradio Kultur)

Klassikerfreunde kommen am 16. Oktober auf ihre Kosten, dann wird um 18:30 Uhr „Der zerbrochene Krug“ von Heinrich von Kleist gesendet. (Deutschlandradio Kultur)

Alle Klaus Kinski-Fans aufgepasst: Am 18. Oktober gibt es um 20:10 Uhr „Um mich herum ist es dunkel – und in mir wächst das Licht“, ein Hörspiel von Michael Farin und Peter Geyer mit Verwendung von Zitaten von Klaus Kinski. (Deutschlandfunk)

Zum Schluss habe ich noch einen wichtigen Hinweis für euch:

Unter dem Motto „Radio hören. Jetzt. Oder wenn Sie Zeit haben“ bieten beide Sender einen wunderbaren Service an: So können wir auch im Nachhinein unter Audio on Demand im Internet Beiträge nachhören. Das finde ich wirklich eine schöne Idee! Eine Idee, die euch hoffentlich genauso begeistert wie mich.

Literatur im Radio.

Es ist ja nun nicht so, dass ich zu wenig Bücher hätte oder mich langweilen würde. Aber ich bin ein neugieriges Wesen, das immer auf der Suche ist. Jetzt habe ich das gute alte Radio entdeckt – genauer gesagt:
Deutschlandradio Kultur.

Den ganzen Tag über gibt es dort spannende Beiträge, denen ich zu bestimmten Zeiten folge und die sogar kleine Überraschungen für mich parat haben. So konnte ich am vergangenen Dienstag zum ersten Mal Haruki Murakami live sprechen hören, was für mich ein besonderes Ereignis war. Der japanische Autor kam im Zuge eines Beitrages zu Wort, in dem die künstlerische und literarische Verarbeitung von Naturkatastrophen in Japan thematisiert wurde.

Deutschlandradio Kultur bietet darüber hinaus Hörspiele an, die man sich im Nachhinein auf der Homepage anhören kann.

Schaut einfach in eure Programmzeitschrift oder direkt bei Deutschlandradio Kultur auf der Homepage. Ihr werdet bestimmt etwas Interessantes finden. Und vielleicht habt ihr für mich noch andere Hörfunk-Tipps, denn ich bin – wie gesagt – ständig auf der Suche nach guten Dingen, die mich bereichern.

STORY! – Eine ganze Woche Literatur satt.

Seit einiger Zeit hat die Klappentexterin etwas weiter rechts unten auf ihrer Seite einen Gast. Ich meine damit das kleine gelbe Quadrat:


Heute nun möchte ich euch endlich in einem Interview die Macher von STORY! vorstellen und dem gelben Quadrat da oben ein Gesicht geben.


Carolin Huder, 42 Jahre, (links) Geschäftsführerin von Heimathafen Neukölln und Axel Schumbrutzki, 38 Jahre, Filialleiter bei Hugendubel bei Karstadt am Hermannplatz.

Klappentexterin: Was verbirgt sich hinter STORY!?
Carolin Huder: STORY! ist ein Literarturfestival im Heimathafen Neukölln – Eine ganze Woche lang werden pro Tag bis zu drei Autoren aus ihren aktuellen Büchern lesen, dazwischen gibt es Livemusik mit Kira, Steffi Hempel und Steffen Link und im Biergarten nette Unterhaltungen, Entspannung und Kulinarisches. Am letzen Tag wird es dann noch musikalisch: Der Heimathafen Neukölln sucht „Ein Lied für Neukölln“ – alle Bands Berlins sind aufgerufen, sich mit ihrem Beitrag zu beteiligen.

KT: Seit wann gibt es die Veranstaltung?
CH: Die Neuköllner Literaturwoche STORY! wird dieses Jahr das erste Mal stattfinden.

Klappentexterin: Wie ist die STORY! entstanden?
Axel Schumbrutzki: Wie so vieles in Neukölln spontan: An einem Abend in einem Cafe in Neukölln saßen Künstler aus dem Heimathafen und Buchhändler von Hugendubel zusammen und irgendwie stand am Ende die Idee von STORY! Wie genau und wer darauf gekommen ist, bleibt allerdings im Verborgenen. Wahrscheinlich wurde aus einem wilden Gedanken irgendwie auf gemeinsamen Wege die Idee zu STORY!

KT: Wer steht alles dahinter? (Gibt es Kooperationspartner?)
CH: Wir veranstalten STORY! zusammen mit der Hugendubel-Filiale am Hermannplatz, mit der wir auch über dieses Festival hinaus zusammenarbeiten. Über das ganze Jahr verteilt, finden interessante Hugendubel-Lesungen bei uns im Saal statt, und in der Filiale haben wir seit einiger Zeit auch eine Ticket-Vorverkaufsstelle, bei der man ohne Vorverkaufsgebühren zu den Ladenöffnungszeiten Karten für den Heimathafen Neukölln kaufen kann.

KT: Für wen ist sie gemacht?
AS: Für alle. Die Künstler, wir Organisatoren und unsere Gäste sollen Spaß an der Vielfalt und Lust auf Neukölln bekommen.

KT: Was erwarten Sie von der STORY!?
AS: Einerseits ist es die erste Literaturwoche und wir erwarten erst einmal gar nichts, sondern freuen uns einfach auf das Programm. Andererseits fällt diese Zurückhaltung bei den Namen unserer Autoren und den Geschichten, die sie mitbringen, auch wieder schwer. Am besten lassen wir das Erwarten und sind einfach nur gespannt auf diese besondere Woche Ende Juli.

KT: Wird es die STORY! im nächsten Jahr wieder geben?
CH: Natürlich hoffen wir auf einen großen Erfolg und eine 2. Literaturwoche in 2011.

KT: Und zum Schluss noch eine persönliche Frage: Welches Buch lesen Sie gerade?
AS: „Finnen von Sinnen“ von Wolfram Eilenberger.
Huder: „Ungerecht wie die Liebe“ von Ulla Meinecke.

Die Klappentexterin dankt für das Interview und wünscht der STORY! viel Erfolg!

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Daten & Fakten.

STORY! startet am Samstag, 24. Juli und endet am Freitag, 30. Juli.
STORY! hat viele Autoren. Mit dabei sind u.a. Michael Gantenberg, Horst Bosetzky, Anselm Neft, Christian Schünemann, Barbara Bollwahn, Johannes Groschupf und Uli Hannemann.
STORY! hat einzelne Thementage wie: Heimat-Tag, Love-Tag, Reise-Tag, Singer-Songwriter-Tag, Krimi-Tag, Gentrifizierungs-Tag, Neukölln-Tag.
STORY! hat weitere Partner: tip, taz, Café Rix und die Blutwurstmanufaktur.
Das Programm zu den einzelnen Veranstaltungen findet ihr auf der eigenen Internetseite von STORY! oder hier auf dem Flyer. Einfach anklicken, dann wird auch die Schrift schärfer.

__________________________Abspann_______________________
Hier ist erst einmal Schluss, doch ab kommender Woche geht es weiter. Die Klappentexterin wird STORY! als Partnerin begleiten, indem sie einzelne Bücher bespricht und Autoren interviewt. Den Auftakt macht Michael Gantenberg. Ich stelle sein neues Buch „Zwischen allen Wolken“ vor und lasse ihn in der Autorenstimme zu Wort kommen.