Archiv der Kategorie: Kurz & gut.

Gewinnende Verlierer.

emrah_serbes_junge_verliererDas Wort Verlierer hat für mich eine neue Bedeutung bekommen. Zu verdanken habe ich dies dem binooki Verlag, der mich mit »junge verlierer« von Emrah Serbes im höchsten Maße beglückt hat. Durch binooki habe ich mit Alper Canigüz einen Autoren kennengelernt, der mich mit »Die Verwandlung des Hector Berlioz« begeistern konnte. Nun durfte ich die Bekanntschaft von Emrah Serbes machen, seines Zeichens einer der erfolgreichsten Schriftsteller der Türkei und wichtige Stimme der Gezi-Proteste. Dieser erstaunliche Erzählband stand 2014 auf der Hotlist, zählte zu den zehn besten Büchern aus unabhängigen Verlagen und hat bereits vor mir viele Leser für sich gewinnen können.

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Ein Buch für das Kind in uns.

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Man sagt diesem Buch nach, dass es vor allem große Kinder begeistert. Das hat mich natürlich neugierig gemacht, wo ich mir doch die kindliche Begeisterung für Kinder- und Jugendbücher bewahrt habe. In jedem Fall ist »Sommersprossen auf den Knien« von Maria Parr ein überaus entzückendes Buch. Ein Buch, bei dem es oft im Bauch kribbelt, als hätte ich eine ganze Tüte Brausepulver verschlungen. Genauso wie ich mir meinen glücklich summenden Bauch gehalten habe, musste ich zwischen den Seiten häufig schmunzeln. Ja, hier steckt eine ganze Tüte Glück drin – für kleine und große Leser.

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Kruziwuzi!

katherina_hannigan_die_wahrheit_wie_delly_sie_sieht

Bei Delly geht die Sonne auf. Da kann es noch so fies vom Himmel schiffen. Keine Bange, Delly richtet das schon, verlasst euch drauf. Lange ist es her, dass ich so ein besonderes Mädchen getroffen habe wie Delly aus Die Wahrheit, wie Delly sie sieht von Katherine Hannigan.

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Wie der Biss in einen Granny Smith.

Stellt euch vor, ihr wacht eines Tages auf und erkennt die linke Seite nicht mehr, ohne dass euch das bewusst ist. Es braucht nur jemand links von euch zu stehen, der redet und ihr seht ihn einfach nicht. Oder ihr wollt euch schminken und lasst das linke Auge aus, weil es euch nicht mehr bewusst ist. Dieser Defekt hat einen Namen: Linksseitiger Neglect. Lisa Genova hat mir das Krankheitsbild in ihrem Roman „Mehr als nur ein halbes Leben“ näher gebracht.
Sarah passiert genau das, als sie eines Tages aus dem Koma erwacht. Nach einem Verkehrsunfall dreht sich ihr Leben um 180 Grad, aus einer erfolgreichen Businessfrau und liebevollen Mutter wird ein Mensch, der von vorn beginnen und sich dem linksseitigen Neglect stellen muss. Sarahs Welt spielt sich von nun an rechtsseitig ab, folglich sieht und spürt sie nur Dinge, die sich rechts befinden. Dabei hat sie etwas von einem zweigeteilten Menschen, den man durchgeschnitten hat, bis auf den Kopf, der denkt und fühlt wie vor dem Unfall. Und das macht Sarah ihr Leben schwer. Sie möchte sich wie früher bewegen, kann aber nicht und gerät so an Grenzen, die ihr der Körper auferlegt.
Lisa Genova erzählt ein bewegendes Schicksal, das sich zunächst sehr schmerzvoll anhört, was es aber nicht immer ist. Die Geschichte hat einen lockeren Stil und enthält Passagen, in denen mir ein Lächeln entschlüpft. Sie erinnern mich an kurze Sonnenstrahlen, die durch graue Wolken schlüpfen. Es sind Sarahs eigenwillige Gedanken, die oft etwas Kraftvolles haben, so als würde ich in einen Granny Smith beißen: „Denn auch wenn ich noch immer auf eine vollständige Genesung hoffe, so habe ich doch gelernt, dass ich mein Leben trotz aller Einschränkungen in vollen Zügen genießen kann.“ So öffnet sich der anfangs versperrte Weg für Hoffnung und Zuversicht.

Lisa Genova.
Mehr als nur ein halbes Leben.
2011, 384 Seiten, 16,99 €.
Bastei Lübbe.

Budde mit witziger Schnudde!

Es ist das kleinste Buch, das ich bisher gelesen habe und trotzdem hat es die Kraft eines großen. Nicht etwa, weil ich dort eine tiefe Weisheit finde, die mir erhaben zulächelt. Nein, es ist einfach herrlich witzig und ab sofort meine liebste Einschlafgeschichte. Genau darum geht es nämlich in dem Pixi „Flosse, Fell und Federbett“ von Nadia Budde. Hier dreht sich alles ums Einschlafen oder besser gesagt um das Nichteinschlafenkönnen.

Die erste Seite bringt es auf den Punkt: „Kannst du abends gar nicht schlafen und die Sache mit den Schafen funktioniert nicht mehr bei dir… … dann probier ein andres Tier!“ Ich blicke in die großen Augen eines Teddybären, der mit seinem riesigen Kopf ein bisschen gruselig aussieht und halte mich lieber an den kleinen Jungen auf dem Bett fest, obwohl er mich etwas verunsichert, so wie er mich anschaut. Er ist solch ein Junge, vor dem ich als kleines Mädchen immer abgehauen bin, weil ich ahnte, dass als Nächstes irgendwas passiert. Links in der Ecke hocken die Schafe, jedes trägt eine Nummer. Also flüchte ich lieber gleich auf die nächste Seite und werde dort vor die Entscheidung gestellt: „Ohne Zählen kannst du wählen zwischen Flosse, Flügel, Fell… entscheide dich schnell!“ Herrje! Da rattert es mächtig in meinem Kopf, jedes Tier sieht wirklich lustig aus und welches mag ich nun lieber? So blättere ich weiter, mein Lachen wird immer lauter, bis es auch die Lampe neben dem Bett erreicht und wir beide anfangen zu wackeln.

Nadia Budde macht etwas ganz Wunderbares! Sie begegnet einer ernsten Sache so wie es die Kinder gern haben: Mit einem lauten Lachen und einem Schelm, der an den Haaren zieht. Statt lange Sätze zu gebrauchen, nutzt sie Wortspiele, die sich reimen wie „Hasen rasen“ oder „Motten trotten“. Lustige Illustrationen verleihen der Geschichte ein wunderbar verrücktes Gesicht. Während die Wörter noch in den Augen kleben, wischen die vielen Bilder dazwischen und verscheuchen die Angst vor dem Nichteinschlafenkönnen. Nach dieser Lektüre, liebe großen und kleinen Kinder, werdet ihr ganz schnell die Äuglein schließen und lächelnd ins Traumland fliegen. Ich gebe mein Ehrenwort!

Das Pixi gibt es übrigens auch in Buchform. Erschienen ist es beim Peter Hammer Verlag und kostet 12,90 €. Das Pixi findet ihr mit Glück in einer Buchhandlung. Nehmt am besten die ISBN 978-3-551-05004-5 mit. Einzeln kann man Pixis nicht bestellen, weil es die immer in einer großen gemischten Verpackungseinheit gibt, die die Buchhändler einkaufen. Wenn ihr direkt bei Pixi stöbern wollt, dann schaut mal hier vorbei, da habe ich den Titel für euch entdeckt. Ich möchte an dieser Stelle der Weihnachtsfee Christin für dieses schöne Büchlein danken!

Als ein großer Autor ein kleiner Junge war.

Als ich ein kleines Mädchen war, kannte ich Erich Kästner noch nicht. Als ich ein mittelgroßes Mädchen war, dachte ich, ich bin nicht mehr klein genug für seine Kinderbücher. Und nun, wo ich ein großes Mädchen bin, taucht er plötzlich wieder auf und ich weiß: Jetzt möchte ich die Bekanntschaft mit dem Schriftsteller machen. Also habe ich sein persönliches Werk „Als ich ein kleiner Junge war“ aufgeschlagen und wurde wieder zu einem kleinen Mädchen mit großen, neugierigen Augen. Wie im Flug habe ich in einem grauen Wintermonat die grimmigen Gesichter um mich herum in der S-Bahn vergessen, stattdessen lauthals gelacht und die miese Laune wettgemacht.

Erich Kästners Worte haben einen feinen Witz, wie kleine Spiralen, die mit dem Wind spielen. Nein, da kann ich nicht lange ernst bleiben. Obwohl Kästner viele ernste Themen anschneidet wie die Armut in seiner Kindheit oder das mühevolle Leben in einer Zeit, als die Schüler noch von den Lehrern geschlagen wurden. Dennoch wird es in dem schmalen Band niemals zu düster, seiner schmunzelnden Feder sei Dank! Wie der junge Erich mit seiner Mutter auf Wanderschaft ging, so stolzierte ich durch die ersten Lebensjahre dieses Autors und lerne durch kleine Geschichten auch seine Vorfahren kennen.
Erich Kästner ist mit dem Werk ein wunderbares Stück Kindheitserinnerungen gelungen, es hat mir den Autor sehr nah gebracht und nicht nur das: Ich habe den gebürtigen Dresdner ins Herz geschlossen und weiß nun: Für die Kinderbücher von Erich Kästner ist man nie zu alt.

Erich Kästner.
Als ich ein kleiner Junge war.
2003, 208 Seiten, 7,90 €.
Altersempfehlung: 10 – 12 Jahre.
dtv.

Wie viele Wörter braucht man für Sehnsüchte?

Wenig, wenn ich mir Leonard Cohens „Buch der Sehnsüchte“ genau betrachte. Der Sänger schreibt in einer eigenen poetischen Sprache über Liebe, Träume, Sehnsüchte, aber auch über Wut und Schmerz. Über allem weht ein feiner fernöstlicher Hauch, wohl auch deshalb, weil die Arbeiten größtenteils während eines Aufenthalts in einem zen-buddhistischen Kloster entstanden sind. Die Gedichte haben eine moderne Form und erzählen sensibel kleine Geschichten aus dem Leben eines Mannes, der einiges erlebt hat und trotzdem nicht satt ist. Ältere Männer haben ebenfalls einiges zu verdauen. Das sagt mir der Sänger mit seinem Werk. Er schreibt über Frauen, nach deren Nähe er sich sehnt, über eigene Kollisionen, die er reflektiert oder über Träume, denen er nachhängt.

Manche Gedichte sind zart wie junge Blütenblätter, andere fühlen sich hart an und wieder andere treiben die Schamesröte ins Gesicht, weil sie so offen sind. Hier und da tauchen längere Stücke auf, kleine Fragmente, die keine Romanform wünschen und sich von Gedichten würdevoll abgrenzen. Ebenso beeindruckend sind die Zeichnungen, die sich zu den Gedanken reihen. Auf denen verharre ich manchmal länger, denn in ihnen wohnen große Geschichten und Gefühle.

Dies ist ein schöner, poetischer Schatz an Gedanken, in dem ich mich immer wieder gern verliere, selbst wenn mir manches fremd und seltsam erscheint. Ich lese das Buch zwischendurch, wenn ich eine Atempause nach einem langen Roman brauche oder wenn mir nach wenigen Worten ist, die mir viel zu erzählen haben, vor allem von der Sehnsucht, die so süß und verführerisch ist…

Leonard Cohen.
Buch der Sehnsüchte.
April 2010, 240 Seiten, 9,- €.
btb.

Die Leichtigkeit der Tiefe.

Habt ihr schon mal Schmetterlingsschläge auf dem Arm gespürt? Ich noch nicht. Sie müssen sich wie dieses feine Buch von Antonio Skármeta anfühlen. Zart und erhaben. Es bleibt etwas zurück, über das man still lächelt und sich freut.

Der Autor entführt uns in seinem Roman „Mein Vater aus Paris“ in ein kleines, verlassenes chilenisches Dorf. Dort unterrichtet der Ich-Erzähler Jacques, seinen Vater hat er nur kurz nach seiner Rückkehr gesehen. „Ich stieg aus dem Zug, und er stieg ein.“ Was hat den Vater zu der plötzlichen Flucht veranlasst? Ihn hat die Sehnsucht gepackt und so kehrt er nach Paris zurück. Der Verlust reißt eine große Lücke in die Familie: „Als mein Vater wegging, erlosch meine Mutter wie eine Flamme, über die ein eisiger Wind hinweggefegt ist.“

Jacques hat sich noch gar nicht von dem Schock erholt, schon schleicht sich das nächste aufwühlende Ereignis an: Sein Schüler Augusto Gutiérrez möchte von ihm wissen, ob er schon mal in Angol im Bordell gewesen ist. Er weist seinen Schüler ab und sagt, dass dies kein Thema ist über das sie sich unterhalten sollten. Dennoch wurmt es Jacques gewaltig, er hat bisher nur das Krankenhaus in Angol gesehen und weiß gar nicht, was die Mädchen im Bordell kosten. Von einer Neugier angestachelt, macht sich Jacques eines Abends mit dem Müller auf den Weg in die Stadt. Genau dort trifft er auf einen Mann mit einem Kinderwagen, dessen Gesicht ihm sehr bekannt vorkommt. Es ist sein Vater, der ein dunkles Geheimnis im Herzen trägt.

Das Buch ist dünn – gerade mal 96 Seiten hat es – und doch nimmt es viel Raum ein. Dies gelingt dem Autor durch seine poetische Sprache, die zarten Schmetterlingsschlägen sehr ähnelt. Unaufdringlich und fein zerrieseln die Worte in der Luft, sie setzen sich überall hin und verführen durch einen extravaganten literarischen Duft. Mit wenigen Worten entfacht der Chilene einen magischen Zauber, von dem sich die Augen nicht lösen wollen. Skármeta schafft mit einem Hauch von Nichts, beinah spartanisch, eine einnehmende Atmosphäre, die Welten und Bilder im Kopf schafft. Leichtigkeit und Tiefe – das sind zwei Dinge, die der Autor auf eine wunderschöne Form vereint. Für mich zählt dieses kleine Buch zu einem großen Meisterwerk 2011.

Antonio Skármeta.
Mein Vater aus Paris.
März 2011, 96 Seiten, 14,99 €.
Graf Verlag.

Spannung ohne großes Blutvergießen.

Das ist ein Krimi ganz nach meinem Geschmack! Er ist ruhig, hält kontinuierlich eine Spannung und glänzt durch eine gute Sprache. Genau die ist es auch, die eine besondere Stimmung erzeugt, der ich mich nicht entziehen konnte.

Camilla Grebe und Åsa Träff sind zwei Schwestern und haben zusammen einen bemerkenswerten Krimi geschrieben. „Die Therapeutin“ beginnt mit einer Toten, die im Garten liegt. Als Leserin erfahre ich an der Stelle noch nicht, um wen es sich handelt und wie die Frau gestorben ist, denn viereinhalb Seiten weiter sitze ich in Siri Bergmanns Praxiszimmer, bin stille Beobachterin einer Therapiesitzung zwischen ihr und der Patientin Sara Matteus. Siri Bergmann ist Psychotherapeutin. Tagsüber arbeitet sie in Stockholm, abends zieht sie sich in ihr kleines Haus am Meer zurück, geht gerne schwimmen, trinkt Wein und kämpft gegen die Angst vor der Dunkelheit. Diese Angst hat sich nicht zuletzt wegen des Todes ihres Mannes verstärkt und treibt Siri immer wieder in die gleiche Sackgasse, aus der sie nur das Licht befreien kann.

Eines Abends findet Siri in der Post einen grauen Briefumschlag, sie öffnet ihn, zieht ein Bild von sich heraus, auf dessen Rückseite steht: „Ich sehe dich.“ Danach ist nichts mehr, wie es war. Es beginnt ein Grauen, das auf ganz subtile, leise Weise heranschleicht. Siri fühlt sich beobachtet, ihr Kater verschwindet, es passieren merkwürdige Dinge und plötzlich taucht sie in eine Dunkelheit ein, die auch tagsüber anhält. Die Situation spitzt sich zu, als eines Tages ihre Patientin ermordet aufgefunden wird, nicht irgendwo, sondern direkt an ihrer Badestelle schwimmt die Leiche der jungen Frau. Eine nervenaufreibende Suche nach dem Täter beginnt, denn eins steht fest: Der Mörder kommt aus Siris näherem Umfeld.

Die beiden Autorinnen verstehen das Genre meisterhaft und sind ausgezeichnete Krimi-Autorinnen, von denen ich in der Zukunft noch mehr lesen möchte. Sie halten die Spannung, der Plot ist fantastisch und die Sprache ausgezeichnet. Es ist ein spannender und niveauvoller Krimi, der zu Recht viele positive Stimmen eingefangen hat und ein guter Beweis dafür ist, dass es nicht immer blutrünstig oder klischeehaft zugehen muss.

Camilla Grebe und Åsa Träff.
Die Therapeutin.
Januar 2011, 432 Seiten, 9,99 €.
btb Verlag.

Löwenjunge liebt Rosenrot.

Weiß hat viele Bedeutungen. Es steht für Reinheit, Unschuld und Sauberkeit. Für Leo verkörpert die Farbe was ganz anderes. Wenn alles um ihn herum weiß ist, verschwindet er in einem Berg aus Einsamkeit und Stille. Davor haut er gerne ab und sehnt sich nach Rot. Rot wie die Liebe und Beatrice.

Leo ist wahrlich ein Löwe! Mit seiner Mähne und dem aufbrausenden Temperament ähnelt der 16-Jährige dem Raubtier aus der afrikanischen Steppe. Der Junge ist die Hauptperson in „Weiß wie Milch, rot wie Blut“ von Alessandro D’Avenia. Leo liebt Fußball, rast gerne mit seinem Moped durch Rom, trifft sich am liebsten mit seinem besten Freund Niko. Und er ist unsterblich in Beatrice verliebt. Als er jedoch erfährt, dass sich etwas Schlimmes zwischen seine Liebe schiebt, mischt sich das Weiß einfach in das Rot.

Gleich von Beginn an verführte mich Alessandro D’Avenia mit seiner poetischen Sprache, die wie der Ich-Erzähler in einem fort sprudelt und sich durch eine Vielfalt auszeichnet. Mal ist sie leicht wie eine Feder, mal wiegt sie etliche Tonnen Stahl, mal ist sie rotzfrech und klatscht mitten ins Gesicht.
Alessandro D’Avenia hat die große Wucht der ersten großen Liebe in eine zauberhafte Geschichte verpackt, die ebenso bewegt und mitreißt. Plötzlich verwandelte ich mich wieder in ein junges Mädchen, das mit tobenden Gefühlen und nervenaufreibendem Chaos kämpft. Mir wurde heiß und kalt, kalt und heiß… Ja, die Geschichte erinnert mich an ein Wettrennen mit warmen und kalten Wasser. Es läuft, läuft und hört nicht auf, bis man den letzten Punkt aufgesogen hat und das Buch mit einem wehmütigen Lächeln zuschlägt.

Alessandro D’Avenia.
Weiß wie Milch, rot wie Blut.
November 2010, 288 Seiten, 14,99 €.
btb Verlag.

Über den Autor:

Alessandro D’Avenia wurde 1977 geboren und stammt aus Palermo. Seit einigen Jahren arbeitet er als Lehrer an einem Mailänder Gymnasium. Sein Debütroman „Weiß wie Milch, rot wie Blut“ wurde von der Presse und den Lesern feiernd aufgenommen.