
Seit Tagen habe ich einen literarischen Schluckauf, der meine Synapsen im Kopf anstößt: Wie gelingt es den österreichischen Schriftstellerinnen und Schriftstellern, dass in diesem doch eher kleinen Land so viel großartige Literatur entsteht?
Vielleicht liegt das Geheimnis in den berühmten Kaffeehäusern. Oder dem Kaiserschmarrn oder dem berühmten Wiener Schnitzel oder gar die Berge? Manche behaupten ja, dass gerade das Beengte im Kopf für Weite sorgt. Sonst würden sie verrückt werden. Und natürlich die legendären Beschimpfungen.
Womit wir bei Thomas Bernhard wären. Auf Anraten von Herrn Klappentexter werde ich als Nächstes Thomas Bernhards „Alte Meister“ lesen. Vielleicht finde ich ja dort meine Antwort.

In jedem Fall bin ich mitten in den Vorbereitungen meines literarischen „Aperitifs“ mit Annerose Beurich bei stories! Wir werden am 19. April in Hinblick auf die Leipziger Buchmesse über die Literatur des diesjährigen Gastlandes sprechen. Vor allem über altbewährte und liebgewonnene Titel, die wir nicht vergessen können und wollen.
Immer stoße ich auf Gemeinsamkeiten in den Texten, wie Billardkugeln flitzen sie durch meinen Geist. Mögen die Autoren noch so unterschiedlich in ihren Erzählstilen sein, eines eint sie: Eine belebende Frische und ein frecher Charme. Da blitzen die Augen von allein, der müde Wintergeist wird von der österreichischen Literaturmuse wachgeküsst.
Ob Gertraud Klemm, Verena Roßbacher oder Doris Knecht, ob Thomas Sautner, Arno Geiger oder Milena Michiko Flasar – stets blitzt eine gewisse Verschmitztheit aus den Seiten hervor, lässt mich schmunzeln, lachen und staunen. Ist das alles nur Zufall? Greife ich willkürlich oder intuitiv zu Werken von Autorinnen und Autoren, die sich ähneln? Habe ich jemals austauschbare Literatur aus Österreich gelesen? Weiß nicht so recht…
Was ich aber mit Sicherheit weiß: Diese Literatur bereitet mir große Lesefreude und ruft nach mehr! Wenn ihr Antworten habt, dann lasst sie mir gern hier oder kommt am 19. April zu stories! Da werden wir diesem Geheimnis ab 19.15 Uhr nachgehen. Der Eintritt ist frei und eine Anmeldung nicht erforderlich. Servus!