Wie bereits im Vorfeld angekündigt, lässt die Klappentexterin auch Autorinnen und Autoren zur Sprache kommen. Heute erfahren wir von Christian Schünemann – der Autor von „Die Studentin – Ein Fall für den Frisör“ – was er über Krimis zu sagen hat.
Christian Schünemann, geboren 1968 in Bremen, studierte Slawistik in Berlin und Sankt Petersburg, arbeitete in Moskau und Bosnien-Herzegowina und absolvierte die Evangelische Journalistenschule in Berlin. Beim Internationalen Wettbewerb junger Autoren, dem Open Mike 2002, wurde ein Auszug aus dem Roman ›Der Frisör‹ preisgekrönt. Christian Schünemann lebt in Berlin.
© Text: Diogenes Verlag.
Klappentexterin: Sie schreiben Krimis. Lesen Sie auch welche?
Christian Schünemann: Es ist so: Wenn ich schreibe, lese ich kaum. Das Lesen lenkt mich von meiner eigenen Arbeit am Roman ab. Und ich weil ich ständig schreibe, kommt das Lesen viel zu kurz.
KT: Welche Krimi-Autoren sind Ihre liebsten?
CS: Simenon. Weil er genial einfach ist und sprachlich wunderschön.
KT: Welche Krimis mochten Sie gar nicht?
CS: Das verrate ich Ihnen nicht.
KT: Was zeichnet einen guten Krimi aus?
CS: Das, was jedes gutes Buch auszeichnet: Dass man es nicht mehr zur Seite legen mag. Dass man in die Geschichte eintaucht und alles um sich herum vergisst. Dass man traurig ist, wenn das Buch ausgelesen ist und man sich wieder dem Leben zuwenden muss.
KT: Miss Marple ist ja eine der bekanntesten Ermittlerinnen. Mochten Sie die Geschichten von Agatha Christie?
CS: Als Schüler habe ich alles von Agatha Christie verschlungen, als Student in Moskau habe ich sie wiederentdeckt und viele ihrer Krimis noch einmal gelesen – auf Russisch. Das war prima, um die Sprache zu lernen.
KT: Die Krimis von Stieg Larsson sind in aller Munde. Haben Sie eine Erklärung dafür?
CS: Stieg Larsson liegt noch unter Friedrich Dönhoffs englischem Tänzer und der Geschichte Serbiens. Aber dann ist er dran.
KT: Der Friseur Tomas Prinz ist der Ermittler in Ihren Krimis. Wie kamen Sie auf die Idee?
CS: Die Idee, einen Frisör zum Ermittler zu machen, liegt doch so nahe: Ein Frisör erfährt mehr als die Polizei, ihm vertraut man in Fortsetzungen sein Leben und seine Geheimnisse an. Er hat eine ganz besondere Sicht auf die Menschen und die Dinge. Er ist ein perfekter Ermittler, finden Sie nicht?
KT: Sie leben in Berlin. Welche Orte in der Stadt finden Sie besonders inspirierend?
CS: Die Lesesäle der Bibliotheken: Feste Öffnungszeiten, konzentrierte Menschen, emsige Ruhe – herrlich!
KT: Haben Sie in Berlin einen Lieblingsfriseur?
CS: Mein Frisör schneidet in seiner Freizeit bei sich zu Hause in der Küche – immer samstags von zwölf bis vier. Ich muss bald mal wieder hin.
KT: Und zu guter Letzt: Schreiben Sie an einem neuen Tomas Prinz Krimi?
CS: Ich bin gerade fertig geworden. „Daily Soap“ heißt der neue Fall für den Frisör und erscheint Ende Januar. Ich liebe dieses Buch!
Die Klappentexterin dankt für das Interview und wünscht Christian Schünemann weiterhin alles Gute.
Solltet ihr noch weitere Fragen an den Autor haben, dann trefft ihr
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